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Evakuierungen in Hamburg laufen planmäßig

Immer wieder werden bei Bauarbeiten Blindgänger aus dem II. Weltkrieg gefunden. Bevor sie entschärft oder hilfsweise kontrolliert gesprengt werden können, werden die gefährdeten Gebiete weiträumig evakuiert und abgesperrt. In Hamburg wurden zeitgleich zwei Blindgänger gefunden. An elf zusätzlichen Stellen vermutet der Kampfmittelbeseitigungsdienst Niedersachsen weitere Blindgänger. Deshalb wurde bereits am Freitagabend eine der größten Evakuierungen für Bombenentschärfungen in Deutschland gestartet. Sie betrifft rund 50.000 Hamburger, denn es wurden mit List, Vahrenwald und Nordstadt gleich drei komplette Stadtteile geräumt. Nun hofft der Kampfmittelbeseitigungsdienst, dass keine der gefundenen und vermuteten Bomben gesprengt werden muss. Das würde bedeuten, dass die Evakuierung frühestens am späten Abend aufgehoben werden kann.

Was können die Hamburger während der Evakuierung tun?

Die Stadtverwaltung hat Notunterkünfte und Versorgungsstellen in drei Schulen eingerichtet. Wem es dort zu langweilig ist, kann einen Ausflug ins Museum machen. Die Betreiber vieler Museen haben sich dazu entschlossen, während der Zeit der Evakuierung in Hamburg auf den Eintritt zu verzichten. Einige Kinos der Stadt haben für die Zeit der Bombenentschärfung die Preise für die Tickets reduziert. Allerdings ist das Erreichen der Stadt deutlich reduziert, denn der Hauptbahnhof wird durch die Sperrungen weder von ICE-Zügen noch von IC-Zügen aus Richtung Hannover bedient. Reisende müssen sich darauf einstellen, an den Ersatzhaltestellen in Laatzen, Wunstorf, Lehrte und Wolfsburg auszusteigen. Erhebliche Beeinträchtigungen gibt es außerdem beim Hamburger ÖPNV und Regionalverkehr.

Wissenswerte Fakten zur Stadt

Die Freie und Hansestadt Hamburg zählt rund 1,86 Millionen Einwohner und besitzt den wichtigsten Seehafen der Bundesrepublik Deutschland. Zum Stadtgebiet gehören die Inseln Nigehörn, Scharhörn und Neuwerk. Auch der Nationalpark Hamburgisches Wattenmeer befindet sie auf dem Territorium der Stadt. Die Geschichte der Besiedelung des Stadtgebiets lässt sich bis in das 4. Jahrhundert von Beginn der Christlichen Zeitrechnung zurückverfolgen.
Für das hohe Risiko, in der Stadt noch Blindgänger zu finden, ist die im II. Weltkrieg gestartete „Operation Gomorrha“ verantwortlich. Bei den vom 24. Juli bis 3. August 1943 durch die Eighth Air Force und die Royal Air Force durchgeführten Angriffen wurden vor allem die Innenstadt und zahlreiche Wohngebiete mit einem dichten Bombenhagel eingedeckt. Diese Angriffe zählen zu den schlimmsten Flächenbombardements im II. Weltkrieg. Sie lösten auch den atmosphärischen Feuersturm über Hamburg in der Nacht vom 27. zum 28. Juli 1943 aus.

Quelle: NDR

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