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Eli Lilly meldet Erfolg in Alzheimerforschung

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Der Pharmakonzern Eli Lilly hat gute Ergebnisse für ein neues Medikament gegen Alzheimer vermeldet. Jetzt strebt man die Zulassung in den USA an.

Laut einer Mitteilung des Herstellers Eli Lilly soll das Medikament das Fortschreiten der Krankheit im frühen Stadium deutlich verlangsamen. Noch im laufenden Quartal will man die Zulassung für Donanemab bei der US-Arzneimittelbehörde FDA beantragen. Experten sprachen zwar einerseits von einem „wirklichen Fortschritt“, warnten jedoch gleichzeitig vor möglichen, schweren Nebenwirkungen.

Wie funktioniert Alzheimer-Mittel Donanemab?

Der Antikörper Donanemab soll im Gehirn direkt auf so genannte Amyloid-Plaques zielen. Dabei handelt es sich um Proteinablagerungen im Gehirn, die typisch für Alzheimer sind. Oft kann man diese schon Jahre vor den ersten Symptomen erkennen. Mit dem Medikament sollen diese Plaques abgebaut werden können.

Aktuell wurde eine eineinhalb Jahre andauernde Phase-III-Studie mit über 1.700 Probanden abgeschlossen. Sie hatten Donanemab bekommen. In der Gruppe, die das Medikament erhielt, zeigten sich 35 Prozent weniger kognitive Beeinträchtigungen als in der Gruppe, die nur ein Scheinmedikament erhielt. Allerdings wurde die Studie bislang noch nicht in einem Fachjournal veröffentlicht.

Geht es voran bei der Alzheimer-Bekämpfung?

Bereits im Januar wurde in den USA das Mittel Leqembi zugelassen, das einen ganz ähnlichen Ansatz verfolgt. Das US-Unternehmen Biogen hat Leqembi zusammen mit dem japanischen Pharmaunternehmen Eisai entwickelt. Das Mittel enthält den Antikörper Lecanemab.

Allerdings gibt es sowohl an Leqembi als auch an Donanemab heftige Kritik bezüglich möglicher Nebenwirkungen. Zu diesen zählen unter anderem Hirnschwellungen und Hirnblutungen. Frank Jessen, Direktor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Uniklinik Köln erklärte, dass die Studienergebnisse zu Donanemab ein „wirklicher Fortschritt für die Patienten“ seien. Er erklärte weiter, dass die Wirkungsweise der beiden Mittel vergleichbar sei. Allerdings müsse man für einen genauen Vergleich die Studiendaten konkret einsehen. Weiter hofft Jessen darauf, bald auch in Deutschland Erfahrungen mit den Mitteln machen zu können.

Leider sei Donanemab aber „kein Game-Changer“. Vielmehr könne es „ein nächster Schritt in die richtige Richtung“ sein, so Linda Thienpont, die Leiterin Wissenschaft bei der Alzheimer Forschung Initiative. Die teilweise schweren Nebenwirkungen dürfen laut Thienpont jedoch nicht außer Acht gelassen werden. So konnte Donanemab zwar bessere Effekte erzielen, diese wurden jedoch mit stärkeren Beschwerden, wie Hirnschwellungen und -blutungen teuer erkauft. Zwei Menschen sind den Angaben zufolge sogar an Donanemab gestorben, vielleicht sogar ein dritter.

Quelle: dpa

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