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Einschränkungen der Entscheidungsfreiheit amerikanischer Universitäten

Harvard university campus

Die Trump-Regierung greift in die Entscheidungsfreiheit der privaten Eliteuniversitäten ein. Doch er stößt auf heftige Gegenwehr.

Eines der neuesten Beispiele für die Art der Politik von Donald Trump ist ein Schreiben, das an mehrere private Eliteuniversitäten in den USA verschickt wurde. In diesem Brief werden Forderungen gestellt, welche die Leitungen der Hochschulen nicht (oder zumindest nicht in vollem Umfang) erfüllen wollen. Doch das kann harte Konsequenzen haben, wie das Beispiel der Harvard University in Cambridge beweist. Der weltweit angesehenen Hochschule könnten in den nächsten Jahren bis zu 9 Milliarden US-Dollar an Fördergeldern fehlen, wenn sie sich weiterhin den Forderungen der Trump-Regierung widersetzt. Doch Doktor Alan M. Garber (Präsident der Harvard University) gab in einem offenen Brief am 14. April 2025 an, sich den Forderungen nach Einschränkungen der Meinungsfreiheit und Entscheidungsfreiheit an der Harvard University trotzdem nicht beugen zu wollen.

Was fordert die Trump-Regierung von der Harvard University?

Der Inhalt des Briefs an Doktor Alan M. Garber, der unter anderem von Thomas E. Wheeler vom Bildungsministerium und Sean R. Keveney (Gesundheitsministerium) unterzeichnet wurde, ist auf der Onlinepräsenz der Harvard University vollständig einsehbar. Dort ist wörtlich von „ideologischer Vereinnahmung“ der Führungsriege der Hochschule die Rede. Zudem wird in dem Brief behauptet, dass es keine für die Gewährung staatlicher Fördermittel ausreichende Berücksichtigung der Bürgerrechte und des geistigen Eigentums gegeben hätte. Der Forderungskatalog startet mit dem Anspruch, die Rechte von Studierenden und nicht festangestellten Lehrkräften zu beschränken, die nicht zu 100 Prozent hinter den Direktiven von Donald Trump stehen.

Harvard University soll alle Diversitätsprogramme beenden

Sowohl bei der Beschäftigung von Lehrkräften als auch bei der Aufnahme von Studierenden soll ab sofort keine Umsetzung von Diversitätsprogrammen mehr erkennbar sein. Dafür fordern die oben genannten Unterzeichner des Briefs sogar den Nachweis von „strukturellen und personellen Veränderungen“. Zudem soll die Universität alle Daten zu den Zulassungen von Studenten (in nicht personalisierter Form) öffentlich zugänglich machen. Dazu gehören auch Angaben zur nationalen Herkunft sowie zur Rasse und Hautfarbe. Im Widerspruch zur Forderung nach der Abschaffung der Diversitätsprogramme stehen die ebenfalls in dem Brief verankerte Forderung nach Perspektivenvielfalt und Sichtweisenvielfalt. Zudem wird die Durchsetzung eines Maskenverbots an der Harvard University gefordert, das ein Verschleierungsverbot einschließt. Für Lehrkräfte und Studierende, die sich daran nicht halten, soll die Universität nach dem Willen der Trump-Regierung eine Strafe verhängen, die „mindestens einer Suspendierung gleichkommt“.

Quelle: Harvard University

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