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Echter Pelz an Billigkleidung

Ob ein Pelzbommel auf der Mütze oder eine Applikation aus Fell an der Kapuze – diese Zierden sind längst beliebt. Doch kaum ein Käufer erwartet, dass es sich um echtes Fell handeln könnte, weil die Kleider so günstig angeboten werden. Die Stiftung Warentest hat nun das Gegenteil belegt. Dafür kauften die Tester verschiedene Jacken von One Public, Be Cool, Osley und Orice Style. Kostenpunkt: 25 bis 90 Euro. Darüber hinaus kauften sie noch eine Mütze eines chinesischen Anbieters für sechs Euro.

Pelz wurde nachgewiesen

Bei allen fünf getesteten Produkten wurde echter Pelz nachgewiesen, wie die Laboruntersuchung ergab. Wie eine EU-Verordnung vorsieht, hätten die Kleider mit dem Hinweis „Enthält nichttextile Teile tierischen Ursprungs“ versehen sein müssen. Doch dieser Hinweis fehlte bei allen untersuchten Teilen.

Die Verbraucherschützer gehen davon aus, dass es zum Einsatz von echtem Pelz kommt, weil die Importfelle aus China teilweise günstiger als Kunstpelze sind. In chinesischen Zuchtbetrieben werden Marderhunde gezüchtet und weltweit als billige Pelzlieferanten vertrieben. Die Quälerei in den Zuchtbetrieben wird von Tierschutzorganisationen schon lange angeprangert. Doch auch den Testern gelang es nicht, die genaue Tierart, von denen das Fell stammte, zu bestimmen. Grund dafür: Die starke chemische Behandlung der Pelze..

So erkennen Verbraucher Echtpelz

Sind Verbraucher unsicher, ob echter Pelz verwendet wurde, können sie dies mit einigen Stichproben testen. So kann man durch das Scheiteln des Fells erkennen, ob es sich um echtes Fell handelt. Kommt darunter nämlich Leder zum Vorschein, handelt es sich um echten Pelz, zeigt sich ein künstliches Gewebe, ist es Kunstpelz.

Stiftung Warentest befragte zusätzlich 23 Anbieter, ob sie echte Felle verwenden und woher diese stammen. 17 Firmen reagierten auf die Anfrage überhaupt nicht. Auch bekannte Labels wie Canada Goose, Fendi, Woolrich, Burberry und das Kaufhaus Karstadt äußerten sich auf die Frage nicht.

Bei C&A, Zalando, H&M, Otto, Galeria Kaufhof und Tchibo hat man sich dagegen selbst den Verzicht auf die Verarbeitung echter Felle auferlegt. Alle diese Firmen haben sich einem internationalen Programm angeschlossen. Wer selbst darauf achten will, dass er nur echtpelzfreie Kleidung kauft, kann sich unter furfreeretailer.com informieren, ob das jeweilige Unternehmen Teilnehmer des Programms ist.

Quelle: Abendblatt

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