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Die Bewohner bei Promi Big Brother – Ronald Schill

In die Reihe der Bewohner bei Promi Big Brother 2014 gehört auch Ronald Schill, korrekterweise Ronald Barnabas Schill. Der am 23.11.1958 in Hamburg geborene Jurist und einstige Politiker war von 2001 bis 2003 nicht nur Zweiter Bürgermeister Hamburgs, sondern auch Innensenator.

Sein Studium absolvierte Schill denn auch an der Uni Hamburg, wo er drei Semester lang Psychologie studierte, bevor er ein Studium der Rechtswissenschaften anschloss, das er 1988 mit dem ersten und vier Jahre später mit dem zweiten Staatsexamen abschloss. 1992 bis 1993 engagierte sich Schill als Anwalt, direkt danach wurde er zum Richter am Amtsgericht Hamburg. Dieses Amt behielt er bis 2001 inne und erhielt dort seinen Spitznamen „Richter Gnadenlos“. Grund dafür: Seine Urteile enthielten oft ein sehr hohes Strafmaß.

Für Aufsehen sorgte Ronald Schills Strafverfahren werden Rechtsbeugung zwischen 1999 und 2001. Er soll eine Beschwerde Inhaftierter zwei Tage lang nicht weitergeleitet haben, weil er wollte, dass diese erst ihre dreitägige Haft absitzen, bevor über deren Rechtmäßigkeit entschieden wurde. Das Urteil vom 13.10.2000 des Landgerichts ergab Schills Schuldigkeit, er musste eine Geldstrafe von 120 Tagessätzen á 100 DM zahlen. Allerdings wurde dieses Urteil vom Bundesgerichtshof am 04.09.2001 wieder aufgehoben. Die endgültige Freisprechung vom Vorwurf erfolgte dann im Dezember 2001 durch das Landgericht Hamburg.

Ronald Schill war früh politisch aktiv

Noch vor seiner eigentlichen politischen Karriere in Hamburg engagierte sich Schill in der Politik und gründete im Jahr 2000 die Partei Rechtsstaatlicher Offensive. Die Presse bezeichnete sie einfacher als Schill-Partei. Dabei forderte er, wie man es von ihm gewohnt war, harte Strafen. Sexualstraftäter, die nicht  therapierbar sind, sollten erst nach einer „freiwilligen“ Kastration wieder auf freien Fuß kommen. Eltern, deren Kinder massiv straffällig wurden, weil die Eltern der Erziehungspflicht nicht nachgekommen sind, sollten selbst mit strafrechtlichen Sanktionen belegt werden und er wollte 2.000 neue Polizisten einstellen, um die Gewaltkriminalität in 100 Tagen zu halbieren.

Schon bei den Wahlen am 23.09.2001 konnte Schill mit seiner Partei 19,4 Prozent der Stimmen gewinnen, am 31.10.2001 wurde er schließlich zum Zweiten Bürgermeister Hamburgs gewählt. Im Sommer 2003 wurde Schill schließlich aus dem Hamburger Senat ausgeschlossen, nachdem der Erste Bürgermeister von Beust den Schill-Vertrauten Walter Wellinghausen entlassen wollte, nachdem bekannt geworden war, dass dieser auch noch als Anwalt agierte und im Aufsichtsrat einer Klinik saß.

Nachdem auch Schills Partei niedergegangen war, wollte er sich aus dem politischen Leben zurückziehen und verließ 2004 Deutschland. Er wurde lange in Brasilien vermutet, eine ladungsfähige Anschrift konnten die Behörden jedoch 2006 nicht ermitteln, als Schill vor dem Parlamentarischen Untersuchungsausschuss der Hamburgischen Bürgerschaft aussagen sollte. Im Dezember 2006 wurde er sogar zur Fahndung ausgeschrieben und im September 2007 wurde bekannt, er lebe in Brasilien von seiner Richter-Pension. Erst im Oktober 2007 kam Schill zur geplanten Aussage, denn die Hamburgische Bürgerschaft hatte gedroht, sein Ruhegehalt zu kürzen.

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