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Die Auswirkungen der Coronakrise auf den Arbeitsmarkt

Schriftzug Statistik

Zu Wochenbeginn legte das Statische Bundesamt die Arbeitsmarktzahlen für das II. Quartal 2020 vor. Dort zeigt sich, welch drastische Auswirkungen die Coronakrise auf den Arbeitsmarkt in Deutschland hatte und hat.

Der Arbeitsmarkt in Deutschland war im II. Quartal 2020 geprägt vom drastischsten Rückgang der Erwerbslosenzahlen seit der deutschen Wiedervereinigung. Im Vergleich zum I. Quartal 2020 sank die Zahl der Erwerbstätigen um 1,4 Prozent, oder anders ausgedrückt um rund 618.000 Personen. Das heißt, die saisonbereinigten Zahlen sprechen eine sehr deutliche Sprache, denn in den letzten Jahren kamen jeweils im II. Quartal mehr als 400.000 Erwerbstätige hinzu.

In welchen Branchen waren die Trends auf dem Arbeitsmarkt besonders dramatisch?

Am stärksten von den Auswirkungen der Coronakrise waren die Arbeitsplätze in der Land- und Forstwirtschaft betroffen. Diese Branche weist für April bis Juni 2020 einen Rückgang der Erwerbstätigenzahl von 5,3 Prozent im Vergleich zum vorherigen Quartal aus. Hier machten sich zusätzlich die im Rahmen der Lockdowns verhängten Reisebeschränkungen bemerkbar. Hinzu kommt der dritte Sommer in Folge mit großräumig zu wenig Niederschlägen. Die Vertretungen der landwirtschaftlichen Unternehmen haben deshalb bereits mitgeteilt, dass es auch im laufenden Jahr zu erheblichen Ernteeinbußen kommen wird. Auf dem zweiten Rang der mit Blick auf den Arbeitsmarkt am meisten betroffenen Branchen landet das produzierende Gewerbe ohne Berücksichtigung. Auch der Rückgang der Erwerbstätigenzahl im II. Quartal 2020 im Vergleich zum I. Quartal bei Dienstleistern war immens. Ein kräftiges Minus schlägt außerdem bei Selbstständigen und ihren mitarbeitenden Familienangehörigen zu Buche. Hier weisen die offiziellen Zahlen einen Verlust von rund 140.000 Arbeitsplätzen aus.

Monatliche Arbeitszeit durch Folgen der Coronakrise kräftig geschrumpft

Im II. Quartal 2020 lag die durchschnittlich von einem Erwerbstätigen geleistete Arbeitszeit bei 297,3 Stunden. Das bedeutet gegenüber dem II. Quartal des Vorjahres ein Minus von 28,3 Stunden. Insgesamt wurden in Deutschland von April bis Juni 2020 rund 13,28 Millionen Arbeitsstunden erbracht. Im II. Quartal 2019 lag der Wert um 1,47 Millionen Stunden höher. Deutschland ist mit diesen Verlusten auf dem Arbeitsmarkt nicht allein. In vielen Ländern sind die Reduzierungen der Erwerbstätigenzahlen durch die Folgen der Coronakrise noch deutlicher ausgefallen. Im Schnitt wiesen die zur Europäischen Union gehörenden Länder von April bis Juni rund 2,7 Prozent weniger Erwerbstätige als im I. Quartal 2020 aus. Der Durchschnitt der Verluste liegt mit 2,9 Prozent im gesamten Euroraum sogar noch etwas höher.

Quelle: Statistisches Bundesamt

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