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Deutsche Bahn: Keine Einigung im Tarifstreit

Beim Tarifkonflikt der Deutschen Bahn mit der Lokführergewerkschaft GDL gibt es auch nach einer erneuten Verhandlungsrunde keine Einigung.

Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) hat die Verhandlungen für gescheitert erklärt und gab an, dass die Bahn ein gesetztes Ultimatum „ungenutzt verstreichen lassen“ hat. Seit Wochen schon dauert der Tarifstreit an, sowohl mit der GDL, als auch mit der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG). Beide Gewerkschaften fordern ein Lohnplus von 7,5 Prozent und den Ausbau eines Wahlmodells, das bereits 2016 vereinbart wurde. Darin geht es um die Wahl zwischen einer Lohnerhöhung, einer Arbeitszeitverkürzung oder mehr Urlaub.

Bahn will nur 3,2 Prozent mehr zahlen

Die Deutsche Bahn will allerdings nur 3,2 Prozent mehr Lohn zahlen. Das geht aus einem am Mittwoch vorgelegten Angebot hervor. Das sieht GDL-Chef Claus Weselsky anders. Das Angebot dieser Größenordnung sei „zum jetzigen Zeitpunkt nicht mehr ausreichend“. Inzwischen hält die GDL sogar ein Schlichtungsverfahren für möglich.

2015 hat man dafür ein Verfahren festgelegt, das zwei Wege für eine Schlichtung vorsieht: Diese kann sowohl einvernehmlich, als auch von einer Seite ausgehend erfolgen. In letzterem Fall muss die Schlichtung von der Partei angestrebt werden, die die Tarifverhandlungen für gescheitert erklärt hat. Bis zum Ende eines solchen Schlichtungsverfahrens gilt dann allerdings ein Streikverbot.

Trotz Streikverbot müssen Bahnreisende bangen

Trotzdem könnte es zu Ausfällen und Verspätungen bei der Bahn kommen. Claus Weselsky drohte damit, dass die Lokführer darauf bestehen könnten, ihre unzähligen Überstunden abzubauen. Sind die daraus resultierenden Auswirkungen mit einem Streik vergleichbar, so Weselsky weiter, sei nicht die Gewerkschaft Schuld. Aktuell würden die Gremien der GDL über die weiteren Schritte beraten.

Die aktuellen Gespräche wurden in Eisenach drei Tage lang geführt. Doch ein Kompromiss konnte nicht gefunden werden. Zunächst lehnte Weselsky das letzte Angebot ab, dann akzeptierte er es, nur um es anschließend erneut abzulehnen. Als Grund dafür gab er an, dass die Bahn nicht bereit gewesen sei, den bereits ausgehandelten Tarifvertrag mit der Gewerkschaft in Eisenach zu unterschreiben.

Daher sei ein Tarifabschluss mit der Bahn jetzt nur noch mit einem verbesserten Angebot möglich. Die Bahn selbst gab an, dass sie eine Lösung „mit beiden Gewerkschaften erzielen“ wolle. Allerdings macht die Konkurrenz der beiden Gewerkschaften eine Einigung nicht gerade einfacher. Die Bahn fordert, dass widerspruchsfreie Verträge abgeschlossen werden, so dass alle Mitarbeiter einer Berufsgruppe die gleichen Leistungen erhalten, unabhängig davon, welcher der beiden Gewerkschaften sie angehören oder ob sie gar nicht gewerkschaftlich organisiert sind.

Quelle: dpa

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