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Startschwierigkeiten beim Projekt „Ocean Cleanup“

Das vom Niederländer Boyan Slat entwickelte System für das Projekt „Oecan Cleanup“ ging im September 2018 im Pazifik an den Start. Doch der Prototyp des Sammelschlauchs für Plastikmüll im Ozean funktioniert noch nicht hundertprozentig.

Die Technik beim Projekt Ocean Cleanup befindet sich noch in einem Stadium der Optimierung. Dennoch löste das Bekanntwerden kleiner Probleme eine Welle höhnischer Kommentare aus. In den Kommentaren bei der ARD wird Boyan Slat vor allem dafür kritisiert, dass sein Sammelsystem nicht bis in die Tiefe des Ozeans reicht.

Wie funktioniert das System „Ocean Cleanup“?

Boyan Slat kam auf die Idee, den Plastikmüll zumindest an der Meeresoberfläche abzusammeln. Dafür kommt ein rund 600 Meter langer Luftschlauch zum Einsatz, welcher den Müll konzentriert. Anschließend wird er von Begleitschiffen aufgenommen. Der als Fangarm dienende Schlauch ist mit einem Netz bestückt, der etwa drei Meter in die Tiefe reicht. Aktuell besteht das Problem, dass der Schlauch und das Netz nicht zu 100 Prozent effektiv arbeiten. Einige Teile des Plastikmülls rutschten derzeit noch durch. Außerdem sammelt das System „Ocean Cleanup“ nur Kunststoffteile ein, die eine Korngröße von mehr als einem Zentimeter haben. Das System selbst arbeitet umweltfreundlich, denn es nutzt die natürliche Drift und den Schub des Windes auf der Meeresoberfläche. Die Sicherheitsbeleuchtungen werden von Solaranalagen gespeist.

Welches Ziel hat „Ocean Cleanup“?

Der junge Niederländer will mit seinem Sammelsystem vor allem das Ausmaß des großen Müllstrudels im Pazifik reduzieren. Im Great Pacific Garbage Patch treiben über hundert Millionen Tonnen Plastikmüll. Welche immensen Anteile davon an der Meeresoberfläche bleiben, zeigen beispielsweise die Anlagerungen an den Küsten von Hawaii. Für die Ozeane und deren Bewohner wäre es bereits ein erheblicher Fortschritt, wenn die an der Oberfläche treibenden Kunststoffabfälle entfernt werden könnten. Das würde auch den Anteil von Plastik in größeren Tiefen der Meere nach und nach reduzieren. Genau deshalb sollen nach der Behebung der Startschwierigkeiten beim Projekt „Ocean Cleanup“ die Kapazitäten kontinuierlich vergrößert werden. Noch besser wäre es natürlich, Plastikmüll gänzlich zu vermeiden. Doch der Weg bis dahin ist noch lang. Bis dahin ist es besser, wenigstens in einem kleinen Maßstab etwas für die Säuberung der Meere zu tun, als tatenlos dem Wachstum der Müllstrudel in den Ozeanen zuzuschauen.

Quelle: ARD, The Ocean Cleanup

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