Die wörtliche Übersetzung des Begriffs
Was verbirgt sich hinter dem Boxing Day?
Die Geschichte des Boxing Day reicht bis ins alte Rom zurück. Dort stand er im engen Zusammenhang mit dem Bauernfest „Saturnalia“. Dabei bewirteten die die reichen Bürger die armen Menschen und verlosten kleine Geschenke. In ganz Europa entwickelte sich daraus im Mittelalter die Tradition, am Stephanstag (26. Dezember) die ärmsten Menschen mit Gaben aus den Kirchenkollekten zu bedenken. Außerdem war es üblich, dass die Hausbediensteten am 26. Dezember einen freien Tag bekamen, an dem sie ihre Angehörigen besuchen konnten. Eigens dafür erhielten sie von Ihren Dienstherrinnen und Dienstherren kleine Geschenke. Der Boxing Day steht auch im Zusammenhang mit dem „Yuletide tip“, der im 17. Jahrhundert in Großbritannien aufkam. Dabei erhielten Handwerker von ihren Kundinnen und Kunden zu Weihnachten kleine Trinkgelder als Weihnachtsgratifikation.
Boxing Day wurde in vielen Ländern kommerzialisiert
Bei den meisten Feiertagen kommen Unternehmer auf die Idee, daraus zusätzliche Gewinne zu generieren. Das war und ist beim Boxing Day nicht anders. In Nordamerika ist der Boxing Day ein verkaufsoffener Feiertag, an dem Händler ihre Kunden vor allem mit Rabatten in die Geschäfte locken. In vielen Ländern ist der Boxing Day der „Startschuss“ für den Winterschlussverkauf. Um die Weihnachtsruhe zu bewahren, entschloss sich Kanada, den Boxing Day für den Handel auf den 27. Dezember zu verlegen. Mittlerweile hat sich vielerorts aus dem ursprünglich einzelnen Tag eine Boxing Week mit Sonderangeboten im Handel entwickelt.
Deutschland zieht Weihnachtsgratifikationen in Geldform vor
Anstelle der Geschenke zum Boxing Day erhalten die meisten abhängig Beschäftigten in Deutschland Weihnachtsgeld, das auch als 13. oder (bei der Gewährung von Urlaubsgeld) als 14. Monatsgehalt bezeichnet wird. Der Anspruch resultiert aus den jeweils für die Branche geltenden Tarifverträgen oder Regelungen im individuellen Arbeitsvertrag. Das Weihnachtsgeld wird üblicherweise zusammen mit dem Entgelt für den Monat November gezahlt, sodass es noch vor dem Weihnachtsfest zur Verfügung steht und beispielsweise für die Ausrichtung der Feiertage oder für den Geschenkekauf verwendet werden kann. Die Geschichte des tarifvertraglichen Weihnachtsgelds reicht in Deutschland bis ins Jahr 1952 zurück. Damals gelang es der 1949 gegründeten Gewerkschaft Öffentliche Dienste, Transport und Verkehr, einen solchen Anspruch für ihre Mitglieder durchzusetzen.
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