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Der Blitzer-Marathon ist zu Ende – die Bilanz insgesamt positiv

Am 18. und 19. September war es wieder soweit: Der zweite bundesweite Blitzer-Marathon wurde durchgeführt. Gut 13.500 Polizisten haben an 7.500 Stellen bundesweit Raser aus dem Verkehr gezogen. Von den drei Millionen kontrollierten Fahrern wurden 93.000 beim zu schnellen Fahren erwischt. Damit lag die Quote bei um die drei Prozent im Schnitt, obwohl in diesem Jahr 2.000 Polizisten weniger zum Einsatz kamen als im vergangenen Jahr. Auch die Zahl der Blitzer-Standorte hatte man um 1.000 gesenkt.

Raser vor allem in Sachsen und im Saarland

Allerdings sind die Raser nicht überall unterwegs. In Hamburg wurden nur 0,9 Prozent der kontrollierten Autofahrer beim zu schnellen Fahren erwischt, in Bremen waren es 1,9 Prozent. Auch Thüringen (2,3 Prozent), Brandenburg (2,7 Prozent) und Rheinland-Pfalz (2,8 Prozent) schnitten noch recht gut ab.

Anders dagegen in Sachsen und im Saarland, wo jeweils 5,8 Prozent der kontrollierten Autofahrer zu schnell unterwegs waren. Auf Platz drei der meisten Verkehrssünder landete Schleswig-Holstein (4,7 Prozent), dem Berlin (4,5 Prozent) und Mecklenburg-Vorpommern (4,1 Prozent) folgten.

Autofahrer waren gewarnt

Der Blitzer-Marathon sieht vor, dass die Stellen, an denen geblitzt wird, im Vorfeld bekannt gegeben werden. Dadurch sind die Autofahrer gewarnt und können entsprechend reagieren. Das taten ersten Erhebungen zufolge auch viele Autofahrer. So hat Inrix, ein Anbieter von Verkehrsinformationen, die Daten von Handy-Apps und Navigationsgeräten untersucht. Insgesamt 500 Millionen Datenpunkte wurden analysiert und mit den Daten der Vortage verglichen.

Dabei stellte sich heraus, dass die Autofahrer im Durchschnitt zehn Prozent mehr Zeit für eine Strecke benötigten, als noch am Dienstag oder Mittwoch. Zudem beobachteten viele Autofahrer am Donnerstag ein dichteres Verkehrsaufkommen. Dieses lag vermutlich daran, dass viele Autofahrer langsamer als üblich fuhren, um eben nicht geblitzt zu werden.

Experten sehen Blitzer-Marathon mit gemischten Gefühlen

Wie aber kommt der Blitzer-Marathon bei Experten und Politikern an? Die Stimmung ist durchwachsen. Die sehr personalintensive Aktion ist bei Automobilverbänden und Polizeigewerkschaften umstritten. Während die Befürworter davon ausgehen, dass sich mit dem Blitzer-Marathon die Verkehrssicherheit erhöhen lässt, sind Gegner überzeugt davon, es handele sich nur um Effekthascherei.

Ralf Jäger, der Innenminister NRWs und gleichzeitig Vorsitzender der Innenministerkonferenz, ist dagegen „sehr zufrieden“ mit dem Verlauf des zweiten bundesweiten Blitzer-Marathons. Er betonte, dass man die Köpfe und nicht die Portmonees der Deutschen erreichen wolle. Zudem habe sich in NRW die Zahl der deutlichen Tempoüberschreitungen verringert. Musste im letzten Jahr noch 322 Fahrern der Führerschein entzogen werden, wurde 2014 nur noch 181 Fahrern ein Fahrverbot ausgesprochen.

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