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DEKRA Verkehrssicherheitsreport 2021: Senioren besonders gefährdet

happy senior couple hugging in city park

Gerade eben hat die DEKRA den Verkehrssicherheitsreport 2021 vorgelegt. Dort warnen die Experten davor, dass das Unfallrisiko bei Senioren erhöht ist.

Im Pressestatement zum DEKRA Verkehrssicherheitsreport 2021 nannte der Geschäftsführer der DEKRA GmbH (Jann Fehlauer) verschiedene Faktoren, die zu einem verstärkten Unfallrisiko bei den Senioren beitragen. Gleichzeitig verwies er in seinem Statement auf mehrere Möglichkeiten zur Senkung des altersbedingt steigenden Risikos für Verkehrsunfälle mit schweren oder sogar tödlichen Verletzungen. Als Schwerpunkt benannte er das Dilemma aus dem Wunsch nach Mobilität bis ins hohe Alter und die mit steigendem Alter nachlassenden körperlichen und geistigen Fähigkeiten.

Weltbevölkerung, Verkehrsdichte und Anteil der Senioren am Straßenverkehr

Das Zusammenspiel dieser drei Faktoren bewirkt allgemein steigende Gefahren im Straßenverkehr. Die Vereinten Nationen geben in Statistiken an, dass es im Jahr 2050 wahrscheinlich rund 9,7 Milliarden Menschen auf der Erde geben wird. Gleichzeitig steigt die Lebenserwartung und damit die Zahl der alten Menschen, die als Fußgänger und Fahrradfahrer unterwegs sind oder sich noch selbst hinters Lenkrad eines PKW setzen. Nach den Prognosen der Vereinten Nationen ist im Jahr 2050 in Europa mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Viertel aller Menschen älter als 65 Jahre. Darauf müssen die Verkehrsinfrastrukturen und die Technik der Fahrzeuge vorbereitet werden. Außerdem fordern die DEKRA-Experten allgemein mehr Rücksicht auf ältere Menschen im Straßenverkehr. Ansonsten wird die Zahl der Straßenverkehr schwer verletzten oder getöteten Senioren weiterhin kontinuierlich steigen. Von 2010 bis 2018 war bei getöteten Verkehrsteilnehmern ab 65 Jahre nach den Daten von IRTAD ein Anstieg von 7 Prozent zu verzeichnen.

Was empfiehlt die DEKRA im Verkehrssicherheitsreport 2021?

Einen wichtigen Aspekt stellt die Fahrzeugtechnik dar. Gefragt sind vor allem Assistenzsysteme, die bei den Senioren vorhandene Defizite kompensieren. Viele positive Ansätze gibt es in diesem Bereich bereits. Beispiele dafür sind PKW mit Spurhalteassistenten und Funktionen, die bei drohenden Kollisionen automatisch eine Notbremsung einleiten. Inzwischen ist die Akzeptanz solcher Systeme bei älteren Autofahrerinnen und Autofahrern laut einer DEKRA-Umfrage groß. Allerdings gibt es noch Nachholbedarf bei der intuitiven Bedienung solcher Systeme. Gleichzeitig verweist die DEKRA im Verkehrssicherheitsreport 2021 auf die Möglichkeit der Entschärfung von Gefahrenstellen durch straßenbauliche Maßnahmen. Als Beispiele benennen die Verkehrsexperten die verstärkte Einrichtung von Fußgängerüberwegen mit Zebrastreifen, Ampeln und Mittelinseln.

Aufklärung und turnusmäßige Prüfungen der Fahreignung sind wichtig

Die DEKRA-Experten fordern beispielsweise eine verstärkte Aufklärung von Senioren beim Kauf von Elektrofahrrädern. Senioren sollen sich außerhalb des öffentlichen Straßenverkehrs zuerst mit den besonderen Fahreigenschaften der Pedelecs vertraut machen. Außerdem besteht eine Forderung der DEKRA bezüglich der Mitwirkung von Medizinern. Hier geht es vorrangig darum, Senioren aktiv aufmerksam zu machen, wenn Einschränkungen der Fähigkeit zum Führen von Kraftfahrzeugen oder zur Verkehrsteilnahme als Fußgänger und Radfahrer festgestellt werden. Selbstverständlich kann das den Senioren die Pflicht zur Wahrnehmung der Eigenverantwortung nicht abnehmen. Stellen sie bei sich erhebliche Unsicherheiten bei der Teilnahme am Straßenverkehr fest, haben sie beispielsweise die Chance, eine Probefahrt bei einer Fahrschule zu absolvieren und sich dort beraten zu lassen.

Quelle: DEKRA e.V.

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