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Candida auris ist genauso gefährlich wie MRSA

Den Namen Candida auris trägt ein Hefepilz, dem von den Medizinern ein ebenso hohes Gefahrenpotential wie dem multiresistenten Krankenhauskeim MRSA zugeschrieben wird. Der Name des Pilzes resultiert aus der Tatsache, dass er beim „Patient 0“ im Ohr entdeckt wurde.

Die amerikanische Gesundheitsbehörde CDC hat eine offizielle Warnung herausgegeben, nachdem feststand, dass Candida auris auf die meisten der zur Verfügung stehenden Medikamente gegen Pilzerkrankungen nicht anspricht. Dazu gehören beispielsweise Fluconazol und Voriconazol. Echinocandine scheinen den aktuellen Erkenntnissen zufolge am besten zu wirken. Hinzu kommt, dass die Sterblichkeitsrate unter den bisherigen Patienten bei mehr als 30 Prozent liegt.

Was macht Candida auris zu einer echten Gefahr?

Neben den Multiresistenzen spielt hier auch die Tatsache eine Rolle, dass bisher nur wenige Labore in der Lage sind, diesen Pilz zu spezifizieren. Diese Untersuchungen erfordern einen sehr hohen Aufwand und werden in Deutschland derzeit nur beim Robert-Koch-Institut und beim NRZMyk (Nationales Referenzzentrum für Invasive Pilzinfektionen) in Jena durchgeführt. Daraus resultiert das Problem, dass eine frühzeitige Behandlung häufig nicht erfolgt. So kann Candida auris bis in die Blutbahn vordringen und zu einer Blutvergiftung führen. Der Pilz ist hochansteckend und breitet sich aktuell vor allem in Pflegeeinrichtungen und Krankenhäusern aus.

Wie groß ist aktuell das Risiko einer Ansteckung?

Noch gibt es in Deutschland jedoch keine Hinweise auf eine drohende Epidemie, denn bisher konnten laut NRZMyk lediglich fünf Fälle bestätigt werden. Dort geht man allerdings davon aus, dass es eine hohe DunkelzifferWie gefährlich Candida auris ist, belegt allerdings ein Blick nach Großbritannien. Dort haben sich in einem Krankenhaus binnen kurzer Zeit rund fünfzig Patienten mit dem Pilz angesteckt. Weitere Hotspots der Verbreitung sind nach den derzeitigen Erkenntnissen New York und Indien. Die Gesamtzahl der weltweit betroffenen Patienten beläuft sich inzwischen auf mehr als 800. Die amerikanische Gesundheitsbehörde CDC ruft deshalb genau wie NRZMyk alle Labore auf, sich mit dem Thema zu beschäftigen und bietet den Abruf von Informationsmaterial per Mail an. In Deutschland können diesbezüglich das Robert-Koch-Institut und NRZMyk in Jena angesprochen werden.

Quelle: cdc.gov, nrz-myk.de

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