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BMW plant eigene Entwicklung von Akkus für E-Autos

In dem geplanten neuen Entwicklungszentrum für Batteriezellen will BMW Prototypen für einen leistungsstärkeren Elektroautoantrieb entwickeln. Gut 200 Spezialisten will BMW dafür einstellen, die die Technologie erforschen und die Prototypen herstellen sollen. Diese sollen dann von externen Zellfabriken nach klaren Vorgaben hergestellt werden, wie das Unternehmen jetzt mitteilte.

200 Millionen Euro Investitionen für E-Auto-Akkus

Insgesamt 200 Millionen Euro investiert BMW in das Kompetenzzentrum, das Anfang 2019 eröffnet werden soll. Die Leistung, die Sicherheit und Lebensdauer der Akkus für Elektroautos soll gesteigert werden. Gleichzeitig verfolge man das Ziel, die Kosten der Akkus zu senken, wie BMW-Forschungschef Klaus Fröhlich in München bei der Grundsteinlegung für das neue Kompetenzzentrum mitteilte.

Oliver Zipse, Produktionschef bei BMW, erklärte, dass man sich entscheidende Erkenntnisse von den Forschungen erhoffe, und zwar „unabhängig davon, ob wir die Batteriezelle selbst produzieren oder nicht“. Eine eigene Zellenfabrik ist laut Zipse aus heutiger Sicht nicht notwendig. Allerdings hat BMW die Fähigkeit, ab 2021 eine Großserienfertigung zu beginnen und damit halte man sich auch strategisch alle Möglichkeiten offen.

Kommt die Batteriezellenproduktion nach Deutschland?

Derzeit kauft BMW, wie fast alle anderen deutschen Autobauer, seine Batteriezellen bei Herstellern aus Asien und baut diese anschließend zu Batterien zusammen. Seit einiger Zeit gibt es eine Diskussion darüber, ob eine Batteriezellenfertigung in Deutschland in Anbetracht der geplanten E-Auto-Offensive nicht sinnvoller sei. Schließlich betreiben auch Daimler und Volkswagen Zellforschung, um daraus resultierend die passenden Produkte bei den Lieferanten einzukaufen.

Bosch und Continental, als wichtige Automobilzulieferer, überlegen derzeit schon, eine Zellfabrik in Deutschland zu bauen. Allerdings sind die Strompreise hierzulande zu hoch, so dass diese Variante eher unwahrscheinlich ist. Dabei drängen Gewerkschafter und Betriebsräte auf die eigene Zellfertigung, obwohl damit nicht allzu viele Arbeitsplätze geschaffen werden können. Conti schätzt derzeit die Kosten für eine Zellfabrik mit einer Kapazität von 500.000 E-Auto-Batterien pro Jahr auf rund drei Milliarden Euro.

In diesem Zusammenhang fordert die Nationale Plattform Elektromobilität staatliche Subventionen. So soll die so genannte Feststoffbatterie vorangetrieben werden. Sie wird viel mehr Leistung bringen als die heute üblichen Lithium-Ionen-Batterien. Allerdings werde sie bis 2025 im industriellen Maßstab noch keine Rolle spielen, ist sich BMW-Entwicklungsvorstand Fröhlich sicher.

Fünfte Generation von BMW-Elektroantrieben ab 2021

Ab 2021 soll es laut BMW sogar eine neue fünfte Generation von Elektroantrieben geben. Die Bestandteile, wie Batterie, Elektronik und Getriebe sollen dann im Baukastenprinzip an die unterschiedlichen Modelle angepasst werden können. Der neue Antrieb, der dann auch mit verbesserten Batterien daher kommen soll, soll eine Reichweite bis zu 700 Kilometer erreichen. Die Hybridmodelle könnten bis zu 100 Kilometer rein elektrisch fahren.

Quelle: dpa

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