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Bilanz des Jahres 2019: Millionen Menschen auf der Flucht vor Wetterkatastrophen

Insgesamt mussten im ersten Halbjahr 2019 rund sieben Millionen Menschen weltweit vor Wetterkatastrophen flüchten. Das geht aus einem aktuellen Bericht des International Displacement Monitoring Centre (IDMC) hervor.

Die Zahl ist erschreckend und zeigt, dass immer mehr Menschen von Wetterkatastrophen vertrieben werden. Es ist der bisher höchste Wert, der jemals für das erste Halbjahr eines Jahres ermittelt wurde. Die Statistik des IDMC macht deutlich, welche Gefahren von den Folgen des Klimawandels für die gesamte Menschheit ausgehen.

Welche Wetterkatastrophen haben die meisten Menschen vertrieben?

Das IDMC verweist im Bericht vor allem auf die Zyklone „Idai“ und „Fani“. Sie allein sorgten dafür, dass rund vier Millionen Menschen vor den Regenmassen und Flutwellen flüchten mussten. Viele der dauerhaft Betroffen der Auswirkungen des Klimawandels gibt es im Iran. Dort wurden rund 90 Prozent des gesamten Landes längerfristig überschwemmt. Infolgedessen mussten im Iran rund eine halbe Million Menschen ihre Heimat umgesiedelt werden. Noch schlimmer war im ersten Halbjahr 2019 die Lage in Bangladesch, wo fast 1,7 Millionen Menschen durch die schweren Überschwemmungen in Mitleidenschaft gezogen wurden. In Indien trieben Wetterkatastrophen binnen sechs Monaten rund 2,71 Millionen Menschen in die Flucht. Auch andere Kontinente bleiben von den Folgen des Klimawandels nicht verschont. Die Zahl der Betroffenen in Mosambik beläuft sich auf rund eine halbe Million. In Brasilien mussten rund 253.000 Menschen vor Wetterkatastrophen fliehen. Rechnet man die Zahl der vom Klimawandel Vertriebenen in Brasilien, Bolivien, Argentinien sowie Paraquay und Uruguay zusammen, beträgt die Zahl der Vertriebenen fast 390.000.

Wie sehen die Prognosen des IMDC für die nächsten Monate aus?

Bis zum Jahresende 2019 werden es nach den aktuellen Hochrechnungen des IMDC zwischen 22 und 23 Millionen Menschen sein, die ihre Heimat wegen Katastrophen verlassen müssen. Davon entfällt etwa ein Drittel auf die Folgen von Auseinandersetzungen mit Waffengewalt. Bei den verbleibenden zwei Dritteln sind die Gründe Naturkatastrophen (beispielsweise Erdbeben) und Wetterkatastrophen. Die Zahlen im Jahr 2019 liegen nach den aktuellen Prognosen deutlich über den Durchschnittswerten der letzten fünf Jahre. Auch die Zahl der Flüchtlinge aus den Gewaltregionen in Afrika weist eine steigende Tendenz aus. In Mali übersteigt die Zahl der Vertriebenen in den ersten sechs Monaten des Jahres 2019 bereits den Wert, der im gesamten Jahr 2018 ermittelt wurde. Die Situation in Burkina Faso und Niger ist ähnlich. Auch die Gewalt in Libyen sorgt für höhere Flüchtlingszahlen. Dort überschreiten die Abwanderungen im ersten Halbjahr 2019 ebenfalls den Wert der letzten fünf Jahre. Allein zwischen April und Juni 2019 verließen rund 130.000 Menschen ihre Heimat in der Region Tripolis.

Quelle: IMDC

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