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Berufsausbildung: Nachfrage in Dachdeckerfirmen steigt

Roof Contractor Talking On Cell Phone.

Auch das Handwerk klagte bisher über einen gravierenden Fachkräftemangel. Nun gibt es erste Anzeichen für eine langfristige Trendwende.

Die guten Nachrichten zur Besetzung von Ausbildungsplätzen im Handwerk kommen vom Zentralverband des Deutschen Dachdeckerhandwerks (kurz ZVDH). Sie verzeichnen aktuell in Vergleich zu den vergangenen Jahren ein deutliches Plus bei der Zahl der belegten Ausbildungsplätze. Der Vize-Geschäftsführer des Branchenverbands (Rolf Fuhrmann) bewertet die Entwicklung besonders positiv, weil durch die Corona-Lockdowns die handwerklichen Berufe nicht in den Schulen und bei großen Ausbildungsmessen vorgestellt und beworben werden konnten. Bis zu einer Entspannung der Lage bei den verfügbaren Fachkräften ist es allerdings noch ein langer Weg.

Wie sehen die Zahlen im Dachdeckerhandwerk genau aus?

Zu Jahresbeginn 2021 wurden im Dachdeckerhandwerk 7715 Auszubildende gezählt. Zu Beginn des Jahres 2019 gab es nur 7228 Auszubildende in den Dachdeckerfirmen. Das entspricht einem Plus von etwa 7 Prozent. Der Trend scheint anzuhalten, denn die Zahl der Neueinsteiger für eine Berufsausbildung zum Dachdecker weist das vierte Jahr in Folge Zuwächse auf. Besonders hoch fiel das Plus im Ausbildungsjahr 2018/2019 mit mehr als 11 Prozent aus. Doch es gibt eine weitere gute Nachricht. In der Vergangenheit war der Beruf des Dachdeckers bei jungen Mädchen nicht sehr beliebt. Auch hier deutet sich eine Trendwende an. 2019 schlossen 147 junge Mädchen einen Vertrag über eine Berufsausbildung zur Dachdeckerin ab. Im Jahr 2020 stieg ihre Zahl auf 166. Das entspricht einem Zuwachs von 13 Prozent. Allerdings dominieren Männer den Dachdeckerberuf mit einem Anteil von aktuell 98 Prozent noch immer.

Zahlen und Fakten rund um die Ausbildung zum Dachdecker und zur Dachdeckerin

Die Berufsausbildung zur Dachdeckerin und zum Dachdecker dauert in Deutschland nach der Dachdeckerausbildungsverordnung drei Jahre und erfolgt nach dem dualen Prinzip, also dem Wechsel von Berufsschule und praktischer Tätigkeit im Ausbildungsbetrieb. Im dritten Lehrjahr erfolgt eine Spezialisierung. Dabei können sich die Auszubildenden zwischen den Schwerpunkten Abdichtung, Dacheindeckung, Außenwandverkleidung, Reetdachtechnik und Energie entscheiden. Nach dem Abschluss ist beispielsweise eine Weiterbildung zum Dachdeckermeister möglich. Alternativ kommen Weiterbildungen rund um den Denkmalschutz oder die Bauwerkserhaltung in Frage. Als persönliche Voraussetzungen sollten künftige Auszubildende im Dachdeckerhandwerk Höhentauglichkeit, handwerkliche Begabungen und eine gute körperliche Konstitution mitbringen. Ein großer Pluspunkt resultiert aus der Tatsache, dass der Dachdeckerberuf als krisensicher gilt. Das hat die Entwicklung seit dem Beginn der Coronakrise noch einmal unter Beweis gestellt.

Quelle: ZVDH, Ausbildungsverordnung für Dachdecker

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