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Berliner KitKatClub – Warnung vor Meningokokken

Im Berliner KitKatClub hat sich ein Gast offenbar mit einer Hirnhautentzündung angesteckt. Jetzt werden Besucher des Clubs aufgerufen, unverzüglich zum Arzt zu gehen, schließlich kann die Krankheit tödlich enden.

Die bakterielle Hirnhautentzündung soll ersten Erkenntnissen zufolge durch Meningokokken ausgelöst worden sein. Das teilte jetzt das Bezirksamt Berlin-Reinickendorf mit. Daher sollten alle Gäste, die am Samstag im KitKatClub in Berlin waren, unverzüglich einen Arzt aufsuchen und sich „vorbeugend behandeln“ lassen. Die Behörde startete den Aufruf: „Bitte suchen Sie sofort Ihre Hausärztin, Ihren Hausarzt oder die Rettungsstelle eines Krankenhauses auf“.

Meningokokken-Meningitis nicht unterschätzen

Wie es weiter hieß, sei die bakterielle Hirnhautentzündung generell eine schwerwiegende Erkrankung. Typische Symptome können Kopfschmerzen, Schwindel, Schüttelfrost, hohes Fieber und ein steifer Nacken sein. Schon nach wenigen Stunden kann das Krankheitsbild lebensbedrohlich werden.

Die Übertragung der Meningokokken erfolgt über Flüssigkeiten aus dem Mund- und Rachenraum. Meist ist enger Körperkontakt nötig, um die Bakterien zu übertragen. Allerdings ist der Berliner KitKatClub auch als sehr freizügig bekannt, viele Gäste haben vor den Augen anderer Sex.

Vorbeugend können die Gäste des Techno-Clubs ein Antibiotikum einnehmen, welches als Behandlung der ersten Wahl bei Verdacht auf eine Meningokokken-Meningitis eingesetzt wird.

Meningokokken – was ist das und wie kann man sich schützen?

Die Meningokokken leben im Nasen- und Rachen-Raum von Menschen. Gut jeder zehnte Erwachsene trägt die Bakterien in sich, ohne zu erkranken. Die Meningokokken werden in fünf Serogruppen eingeteilt: Meningokokken der Gruppen A, B, C, W und Y. Sie verursachen die meisten Erkrankungen.

Besonders gefährdet, sich mit Meningokokken anzustecken, sind Säuglinge und Kleinkinder, deren Immunsystem noch nicht ausgereift ist. Je jünger das Kind, desto größer die Gefahr für eine Infektion. Die Serogruppe B der Meningokokken kommt in Deutschland am häufigsten vor und kann sogar bei 85 Prozent der Säuglinge und Kleinkinder nachgewiesen werden.

In zwei Drittel der Infektionsfälle entsteht eine Meningitis, also eine Hirnhautentzündung. In einem weiteren Drittel kann sogar eine Blutvergiftung auftreten. Nach der Erkrankung bleiben bei 20 Prozent der Patienten Folgeschäden bestehen, meist in Form von Schädigungen des Gehirns, Lernschwächen oder gar einem Hörverlust. Auch die Amputation von Gliedmaßen ist denkbar und in zehn Prozent der Fälle ist eine Rettung nicht mehr möglich.

Vor Meningokokken kann man sich allerdings auch schützen – mit einer Impfung. In Deutschland gibt es Impfstoffe für alle fünf Serogruppen. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die standardmäßige Impfung gegen Meningokokken C ab dem zwölften Lebensmonat. Die Meningokokken-B-Impfung kann deutlich früher erfolgen und wird vor allem bei einer eingeschränkten Immunfunktion bzw. bei engem Kontakt zu Erkrankten empfohlen. Die übrigen Impfungen werden nur bei gesundheitlicher Gefährdung bzw. Reisen in Risikogebiete empfohlen. Daher werden die Impfungen auch nicht generell von den Kassen übernommen. Sie müssen oft aus eigener Tasche bezahlt werden.

Quelle: doa

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