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BBC verliert 860.000 Gebührenzahler

In Großbritannien müssen Rundfunkgebühren nur von denjenigen Menschen gezahlt werden, die auch einen Fernseher haben. Genau das könnte jetzt aber für die BBC zum Problem werden, denn immer mehr Nutzer weichen auf Streamingdienste, wie Netflix aus.

Der Boom von Netflix oder Amazon Prime könnte demnach massive Folgen für die britische BBC haben, wie einem Bericht der „Times“ zu entnehmen ist. Demnach zahlen immer weniger Menschen in Großbritannien überhaupt Rundfunkgebühren.

860.000 TV-Lizenzen weniger

In dem Bericht heißt es weiter, dass binnen Jahresfrist 860.000 britische TV-Lizenzen storniert worden seien. Damit sei die Zahl der Stornierungen erstmals seit fünf Jahren angestiegen. Die Nachrichtenagentur Bloomberg spricht davon, dass die BBC „den kalten Hauch des Netflix-Effekts“ zu spüren bekommt. Vor allem die steigende Beliebtheit der Streamingdienste, wie Netflix oder Amazon Prime, soll für die Entwicklung verantwortlich sein.

Das Problem für die BBC ist, dass in Großbritannien, anders als in Deutschland, nur diejenigen Rundfunkgebühren zahlen müssen, die im Besitz eines Fernsehers sind oder etwa als Nutzer der Webplattform iPlayer registriert sind. Die Kosten für eine TV-Lizenz lagen zuletzt bei 150,50 Pfund pro Jahr, das sind umgerechnet 170 Euro. Da diese Rundfunkgebühren die Haupteinnahmequelle der BBC sind, ist der Verlust der Gebührenzahler gleich doppelt so dramatisch.

Über die BBC

Die British Broadcasting Corporation, kurz BBC, ist die öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt des Vereinigten Königreichs. Sie betreibt mehrere Hörfunk- und Fernsehprogramme, sowie den bekannten Internet-Nachrichtendienst. Angefangen hat alles am in London, als die British Broadcasting Company Ltd. von britischen und amerikanischen Elektrogeräteherstellern gegründet wurde. Damals wollte man so die Absätze von Rundfunkgeräten steigern, indem man ein Rundfunkprogramm anbot. Zu den Gründern gehörten Marconi’s Wireless Telegraph Company, Vickers Electrical Company, Radio Communication Company, The British Thomson-Houston Company, The Western Electric Company und The General Electric Company.

Die Lizenz erhielt die Firma allerdings erst am von der Britischen Post. Die hatte sich zuvor lange gegen den Rundfunk gewehrt und hatte Sicherheitsbedenken. Nachdem die Anfragen immer häufiger kamen, änderte man die Politik, vergab aber nur eine einzige Rundfunklizenz.

Anfangs erzielte die BBC ihre Einnahmen aus dem Verkauf der Rundfunkgeräte, sowie Ausstrahlungen von Sendungen, die durch Zeitungen gesponsert wurden. Außerdem erhielt sie einen Teil der Nutzungsgebühr, die die Rundfunkgerätebesitzer an die Post entrichten mussten.

Der Wandel von der privaten Kapitalgesellschaft in eine Körperschaft des öffentlichen Rechts erfolgte bereits am . Schon Anfang der 1930er Jahre galt die BBC als Vorreiter bei der Aktualität und Neutralität der Berichterstattung.

Quelle: beb

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