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AOL schaltet Instant Messenger im Dezember 2017 ab

Wer für die gewerbliche oder private Kommunikation per Chat derzeit noch den Instant Messenger von AOL nutzt, sollte sich schnellstens auf die Suche nach einer geeigneten Alternative machen. Das Unternehmen hat angekündigt, den Dienst AIM am 15. Dezember 2017 zu beenden. Bis dahin bleibt er noch voll nutzbar, aber nach diesem Datum sollen sämtliche Account-Daten sowie Chatinhalte komplett gelöscht werden. Wer also Daten aus den Chats noch benötigt, sollte sie schnellstmöglich außerdem des Dienstes sichern.

Der AOL Instant Messenger hat eine lange Geschichte

Der Dienst AIM wurde im Mai 1997 gestartet. Die von AOL benutzte App wurde in der Programmiersprache C++ geschrieben und liegt aktuell in Versionen für die vier gängigsten Betriebssysteme vor. In Deutschland startete der Dienst damals unter dem Namen „Telegramm“. Ein positiver Fakt war, dass der Dienst auch von Nutzern verwendet werden konnte, die sich nicht zu den direkten Kunden von AOL zählten. Außerdem war es mit Lotus Sametime möglich, aus Unternehmensnetzwerken heraus auch über Firewalls hinweg mit Kontaktpersonen außerhalb der lokalen Netzwerke zu kommunizieren.

Einen Pluspunkt hatte der Instant Messenger von AOL auch deshalb, weil mit dem OSCAR-Protokoll das gleiche Protokoll wie bei ICQ verwendet wurde. Dadurch konnten mehrere Chatdienste in einer Anwendung miteinander kombiniert werden. Das ist auch nicht verwunderlich, denn ICQ und AOL hatten von 1998 bis 2010 den gleichen Eigentümer. Der Messaging-Dienst ICQ ging 2010 an die in Russland beheimatete Mail Ru Group und wird von dort nach wie vor betrieben. Besonders große Beliebtheit genoss der AOL Instant Messenger vor allem in den USA, wo er sich zu einem ernst zu nehmenden Konkurrenten des MSN Messenger aus dem Hause Microsoft entwickelte.

AOL ist nicht der erste deaktivierte Messenger-Dienst

AOL ist mit der Einstellung des Messenger-Dienstes in guter Gesellschaft. Schon im Jahr 2013 wurde der unter dem Namen MSN von Microsoft gestartete Dienst MSN eingestellt, nachdem er zuvor in Windows Live Messenger umbenannt wurde. Die Nutzer wurden zu Skype portiert. Dieser Chat- und Video-Dienst wurde vom Unternehmen Skype Technologies entwickelt und etabliert. Microsoft kaufte das Unternehmen samt Dienst im Jahr 2011 auf. Auch ICQ spielt nach dem Verkauf nach Russland in Europa und den USA praktisch kaum noch eine Rolle. Das beweist ein Blick auf die seither einbrechenden Nutzerzahlen. Begünstigt wurde das zusätzlich durch die Einführung des Facebook-Messengers und des ebenfalls zu Facebook gehörenden Dienstes WhatsApp.

Quelle: aol.com

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