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Am 27. Mai 2015 große Evakuierung in Köln nach Bombenfund

Inzwischen liegt das Ende des II. Weltkriegs sieben Jahrzehnte zurück. Doch die Auswirkungen sind längst noch nicht vorbei, denn im Boden lauern zahlreiche Gefahren durch Blindgänger. Die neuesten Opfer der Blindgänger wohnen in den Kölner Stadtteilen Mülheim und Riehl. Dort müssen am 27. Mai 2015 für die Entschärfung einer nicht explodierten Fliegerbombe aus dem II. Weltkrieg rund 20.000 Menschen evakuiert werden. Die Evakuierungszone rund um den Bombenfundort wurde von den lokalen Behörden mit einem Radius von einem Kilometer festgelegt.

Evakuierungen nach Bombenfunden werden immer wieder notwendig

Die angesetzten Evakuierungen in Köln als Vorbereitung für eine Bombenentschärfung sind kein Einzelfall und werden es auch in Zukunft nicht sein. Das gefährliche Erbe der Bombardierungen im II. Weltkrieg ist noch längst nicht vollständig beseitigt. Vor allem in den deutschen Metropolen kommt es immer wieder dazu, dass bei Bau- und Erdarbeiten Blindgänger gefunden werden. Sie waren einem besonders intensiven Bombardement ausgesetzt. Insgesamt wurden mehrere Millionen Tonnen von Bomben auf Deutschland abgeworfen. Die Blindgänger werden auch ohne Erdarbeiten allein durch die Korrosion immer mehr zu einer tickenden Zeitbombe. Allein in der nun erneut betroffenen Stadt Köln sorgten im Jahr 2014 vier Bombenfunde dafür, dass großflächige Evakuierungen angesetzt werden mussten. Eine der Evakuierungen betraf im Sommer 2014 das Terrain der Kölner Universität.

Damalige Versäumnisse machen heute Probleme

Oliver Kinast ist der Chef des Kampfmittelräumdienstes in Schleswig-Holstein. Er benannte das größte Problem in einem Statement zum aktuellen Bombenfund in Köln beim Namen. Nach dem Ende des II. Weltkriegs musste der Wiederaufbau aufgrund des Wohnraummangels schnell gehen. Statt umfangreicher Prüfungen bis in größere Tiefen wurde vor dem Bau von Häusern nur oberflächlich gesucht. Genau das rächt sich jetzt. Wie groß das von den im Boden schlummernden Blindgängern ausgehende Risiko ist, darauf möchten sich auch die Experten der Kampfmittelbeseitigungsdienste nicht festlegen. Horst Lenz, der Chef des Kampfmittelbeseitigungsdienstes in Rheinland-Pfalz, macht in seinem Statement deutlich, dass darüber aufgrund der fehlenden Buchführung keine verlässlichen Aussagen möglich sind.

Quelle: Focus

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