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ADAC startet mit umfangreichen Reformen neu durch

Seit bekannt wurde, dass der ADAC bei der Vergabe des Preises „Gelber Engel“ gemogelt und seinen Bestand an Rettungshubschraubern zweckentfremdet verwendet hat, sah sich der Automobilclub immer wieder heftiger öffentlicher Kritik ausgesetzt. Auch steht der Status der Gemeinnützigkeit auf dem Spiel, der dem ADAC unschätzbare Steuervorteile bringt. Deshalb berief der Vorstand für den 6. Dezember 2014 eine außerordentliche Hauptversammlung ein, was zuletzt vor mehr als sechs Jahrzehnten der Fall war. In der Hauptversammlung wurde ein umfangreiches Reformprogramm beschlossen, welches dem ADAC die Gemeinnützigkeit retten und das Vertrauen der Mitglieder zurückgewinnen soll.

Welche Inhalte hat das Reformprogramm des ADAC?

Alle Bereiche, die der Erzielung von Gewinn dienen, sollen aus dem ADAC ausgegliedert und in einer neu zu gründenden Aktiengesellschaft gebündelt werden. Damit dürfte sich der ADAC auch bessere Karten bei der Prüfung verschaffen, die derzeit vom Amtsgericht in München durchgeführt wird. In dieser Prüfung geht es um die Frage, ob der ADAC die Anforderungen an einen gemeinnützigen Verein noch erfüllt, oder ob er mittlerweile als wirtschaftlich orientiertes Unternehmen zu betrachten ist. Mahbod Asgari, ein Mitglied der Geschäftsführung des ADAC, betonte in einem Statement im Anschluss an die außerordentliche Hauptversammlung, dass es durch das Reformprogramm eine Abkehr von der Gewinnorientierung und eine Rückkehr zu den eigentlichen Zielen mit einem hohen Maß der Mitgliederorientierung geben wird. Eine ähnliche Meinung brachte auch August Markl nach seiner Wahl zum Präsidenten des ADAC am Samstag zum Ausdruck.

Umsetzung der Reform beim ADAC braucht viel Zeit

Dass sich die beschlossene Reform nicht binnen kurzer Zeit umsetzen lässt, ist jedem Menschen klar, der sich mit den Vorbereitungen bei der Gründung einer Aktiengesellschaft auskennt. Zusätzlich möchte der ADAC noch eine Stiftung ins Leben rufen, die an der Aktiengesellschaft mit beteiligt sein wird. Allerdings soll deren Stimmrecht im Aufsichtsrat der künftigen Aktiengesellschaft auf 25,1 Prozent begrenzt werden. Die verbleibenden drei Viertel des Stimmrechts behält der ADAC als (hoffentlich weiterhin gemeinnütziger) Verein bei. In die Stiftung sollen sämtliche Forschungsaktivitäten und die Maßnahmen der Prävention gegen Unfälle ausgelagert werden. Das gab der für den Bereich Tourismus zuständige Vizepräsident des ADAC, Kurt Heinen, im Anschluss an die außerordentliche Hauptversammlung bekannt.

Quelle: dpa

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