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Absatz von Elektroautos rückläufig

Elektroautos – immer wieder sind sie im Gespräch. Mitte Juni ruft die Bundesregierung sogar zur Nationalen Konferenz für Elektromobilität in Berlin auf. Das hoch gesteckte Ziel ist klar: Weg vom Öl, hin zum rein elektrisch betriebenen Fahrzeug. Eine Million E-Autos sollen bis 2020 auf deutschen Straßen unterwegs sein. Doch das einst gesteckte Ziel rückt in immer weitere Ferne. Branchenexperten zufolge handelt es sich bei dem politisch gesteckten Ziel kaum um mehr als um eine Träumerei. Ferdinand Dudenhöffer vom CAR-Institut der Uni Duisburg-Essen erklärte dazu, dass dieses Ziel definitiv nicht erreichbar sei. Wer es dennoch behauptet, sage schlicht die Unwahrheit. Er bezieht sich dabei auf eine Marktanalyse, die bis ins Jahr 2011 zurückreicht.

Alle Formen von Elektroautos schwächeln beim Absatz

Mitte Juni will die Regierung in Berlin die aktuellen Erwartungen zur Entwicklung der Elektromobilität öffentlich bekanntgeben. Dudenhöffer erklärt im Hinblick auf diesen Termin, dass nicht nur der Verkauf rein elektrischer Batterie-Fahrzeuge schwächelt. Auch Plug-in-Hybride, bei denen klassische Verbrennungsmotoren und Elektroantriebe kombiniert werden, kommen kaum auf einen grünen Zweig.

Im Jahr 2014 stagnierte der Anteil alternativer Antriebe im PKW-Bestand laut Kraftfahrtbundesamt. Die wichtigsten Elektroautos sind dabei die Fahrzeuge mit Flüssiggas. Von ihnen sind knapp 500.000 auf den Straßen unterwegs. Die Plug-in-Hybride stellen lediglich einen Anteil von 107.754 Fahrzeugen und reine E-Autos sind mit 18.948 Fahrzeugen kaum auf den Straßen vertreten. Sie haben zwar kräftig zugelegt, allerdings stehen diese Zahlen im Vergleich zu einem Gesamt-PKW-Bestand von 62,4 Millionen.

Elektroautos – große Auswahl, geringe Akzeptanz

Dudenhöffer gibt an, dass die Auswahl an E-Autos in Deutschland so groß wie nie zuvor sei. 43 E-Modelle und 72 Hybriden sind auf dem Markt. Dennoch verlieren die E-Autos weiter. Vergleicht man die Absatzzahlen vom April, zeigt sich das besonders deutlich. Klassische Fahrzeuge verloren saisonbedingt rund zehn Prozent beim Absatz. Bei den Elektroautos lag das Minus bei 23 Prozent, bei den Plug-in-Hybriden dagegen bei 21 Prozent.

Selbst wenn man hier einen längeren Zeitraum, etwa bis Januar 2015, betrachtet, sind die Daten eindeutig. Im Frühling 2014 kletterte der Anteil der Neuzulassungen mit alternativen Antrieben auf 0,32 Prozent. Im Frühjahr 2015 ging es lediglich auf 0,59 Prozent rauf, obwohl auch neue E-Autos von deutschen Autobauern auf den Markt kamen.

Das Millionenziel hält aber nicht nur Dudenhöffer allein für fraglich. Auch andere Branchenexperten gehen davon aus, dass ohne Kaufsubventionen, die Elektromobilität abgeschlagen sein wird.

Quelle: Die Presse

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