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34 Millionen Autos zurückgerufen

Takata ist einer der größten Airbag-Hersteller und kämpft seit Jahren mit defekten Airbags. Das Problem verstärkt sich immer weiter. Bereits am Dienstag räumte der Zulieferer ein, dass knapp 34 Millionen Autos in den USA zurück in die Werkstätten gerufen werden müssen. Zu diesem Eingeständnis kam es aber erst, nachdem die US-Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA massiven Druck auf den Zulieferer ausübte. 34 Millionen Fahrzeuge könnten demnach von dem technischen Defekt betroffen sein, das sind fast doppelt so viele wie bisher angenommen.

Elf Autobauer von Rückrufaktion betroffen

Wie die NHTSA berichtete, sei das die größte Rückrufaktion aller Zeiten in der amerikanischen Automobil-Industrie. Insgesamt sollen die Fahrzeuge von elf Herstellern betroffen sein. Unklar blieb dagegen zunächst, ob auch Fahrzeuge außerhalb der USA betroffen sein könnten und zurück in die Werkstätten geholt werden müssten.

Nach der Bekanntgabe der unglaublichen Zahlen rutschte die Aktie der Takata AG am frühen Mittwochmorgen bereits um mehr als zehn Prozent ab. Schon seit Jahren sind die Airbag-Probleme im Gespräch. Weltweit sind seit 2008 mehr als 53 Millionen Fahrzeuge betroffen, darunter Modelle von BMW, Ford, Chrysler, Nissan, Toyota und Honda.

Takata sieht in Ausweitung der Rückrufaktion Lösungsansatz

Wie Takata-Chef Shigehisa Takada am Dienstag erklärte, habe man mit der Vereinbarung mit der NHTSA einen ersten Schritt zur Lösung des Problems geschafft. In der Vergangenheit hatte man sich bei Takata geweigert, die Rückrufaktionen auszuweiten. Der Defekt war bis dato nämlich nicht formell beanstandet worden.

Allerdings ließ sich Anthony Fox, der US-Verkehrsminister, davon nicht beeindrucken und hielt den Druck auf den Konzern aufrecht. Er erklärte, man werde mit der Arbeit solange fortfahren, bis auch der letzte defekte Airbag ausgetauscht sei.

Dass das noch eine Weile dauern kann, sagen die Zahlen, denn weltweit wird jeder fünfte Airbag von Takata hergestellt. Die Luftkissen können nicht nur bei einem Aufprall, sondern sogar ohne Aufprall explodieren, wobei umherfliegende Metallteile freigesetzt werden. Bereits jetzt werden sechs Todesfälle mit den defekten Airbags in Verbindung gebracht – übrigens alle in Modellen von Honda. Die Rückrufaktion soll Takata und die Autobauer rund vier bis fünf Milliarden US-Dollar kosten, wie Experten schätzen.

Quelle: Welt

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