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Welche Signale für die Wirtschaft gehen von Griechenland aus?

Griechenland ist und bleibt das größte „Sorgenkind“ der Europäischen Union. Zwar zeigt eine im Onlinemagazin „Welt“ veröffentlichte Grafik, dass die griechische Wirtschaft in den letzten beiden Quartalen wieder eine leichte Erholung verzeichnet, aber die Gefahr für einen erneuten Absturz ist noch lange nicht gebannt. Zu groß sind die Einbußen, die die Wirtschaft des Landes seit der Finanzkrise 2008 hinnehmen musste. Rund ein Drittel der Wirtschaftskraft hat Griechenland in den letzten sechs Jahren verloren. Auch die derzeitige Arbeitslosenquote von mehr als 25 Prozent macht deutlich, welchen Nachholbedarf das Land noch hat.

Zahlreiche Ungewissheiten spielen in Griechenland eine negative Rolle

Noch hat der griechische Finanzminister aus den EU-Hilfen rund elf Milliarden Euro übrig. Ob er sie behalten darf, hängt von der Zustimmung der Europäischen Union und dem Internationalen Währungsfonds ab. Dringend nötig hätte er sie, denn für die nächsten Jahre prognostizieren die Experten ein sattes Minus zwischen 2,5 und 3,6 Milliarden Euro im griechischen Staatshaushalt. Eigentlich müsste die Regierung in Griechenland dringend die Abgaben erhöhen, doch der Zeitpunkt dafür ist denkbar ungünstig, denn zu Jahresbeginn 2015 stehen die Präsidentschaftswahlen an. Nach einer Mehrheit für die bisherige Regierung sieht es dabei aktuell nicht aus. Bestätigt sich das, müsste das komplette Parlament neu gewählt werden. Dort hat die linke Partei Syriza gute Chancen auf einen Sieg. Das könnte einen radikalen Umschwung in der griechischen Politik bedeuten. Finanzexperten befürchten, dass es dadurch eine neuerliche Krise in Griechenland geben könnte.

Was könnte Griechenland jetzt helfen?

Pro Jahr muss Finanzminister Hardouvelis allein rund 5,4 Milliarden Euro für die Bezahlung der Zinsen aufbringen. Deshalb setzt sich die griechische Regierung bei den Verhandlungen mit der EU und dem IWF für einen zumindest teilweisen Schuldenerlass ein. Für die Anleger wären die griechischen Staatsanleihen mit einer Rendite von derzeit acht Prozent angesichts der Zinsen auf andere Sparanlagen wie Tagesgeld und Festgeld in der EU sehr interessant. Doch dort fehlt vielen potentiellen Anlegern beim Blick auf die Höhe der Verschuldung der Mut. Die Gesamtverschuldung Griechenlands macht derzeit 178 Prozent des jährlichen Bruttoinlandsprodukts aus. Damit belegt Griechenland in der EU bei der Staatsverschuldung den Spitzenplatz, gefolgt von Italien mit 133,5 Prozent und Portugal mit 129 Prozent. Die größten Sorgen bereiten den Analysten derzeit aber die politischen Unsicherheiten in Griechenland.

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