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Asiatische Tigermücke bedroht auch Deutschland

Die Asiatische Tigermücke gehört zu den besonders gefährlichen Mückenarten. Sie hört auf den lateinischen Namen Aedes albopictus und breitet sich immer weiter nach Norden aus. Erste Insekten dieser Art haben auch Deutschland, insbesondere Baden-Württemberg und Thüringen, erreicht. Die Mückenart könnte sich nach Expertenmeinung sogar noch weiter in Richtung Nordeuropa ausbreiten.

Globale Erwärmung begünstigt Verbreitung

Die globale Erwärmung begünstigt die Verbreitung der Asiatischen Tigermücke. Bisher haben die sehr kalten Wintermonate in Nord- und Osteuropa dafür gesorgt, dass die Mücke sich nicht weiter ausbreiten kann. Das berichten Wissenschaftler der Goethe-Uni in Frankfurt am Main und des Senckenberg Forschungsinstituts. Zwar können die Mücken, die meist von Reisenden nach Nordeuropa eingeschleppt werden, kalte Temperaturen bis zu einem gewissen Grad überstehen. Wenn die Temperaturen allerdings unter eine kritische Grenze sinken, können deren Eier nicht überleben.

Aktuelle Klimamodelle haben nun aber gezeigt, dass die Grenzen für die Ausbreitung der Asiatischen Tigermücke sich immer weiter nach Norden verschieben werden. In Südeuropa dürfte die Mücke sich dagegen weniger stark ausbreiten, weil die Trockenheit in den Sommermonaten zunimmt.

Allerdings profitieren nicht alle Mückenarten von den steigenden Temperaturen. Die Asiatische Buschmücke, auch als Aedes (Hulecoeteomyia) japonicus bekannt, beispielsweise hat sich bereits an niedrigere Temperaturen gewöhnt. Sie ist zwar eine Verwandte der Asiatischen Tigermücke, aber bereits in Deutschland heimisch. Den Forschern zufolge wird sich ihr Verbreitungsgebiet in Zukunft verkleinern. Sven Klimpel, seines Zeichens Parasitologe aus Frankfurt, erklärt, dass es der Mücke bei uns zu warm werden wird.

2017 gefährliches Mückenjahr?

Gleichzeitig warnen die Forscher davor, dass 2017 zu einem sehr gefährlichen Mückenjahr werden könnte. Die klimatischen Bedingungen sind sehr günstig, die ersten Insekten sind bereits unterwegs, sogar zwei bis drei Wochen früher als üblich. Wenn das Wetter dann feucht-warm wird, droht uns sogar eine regelrechte Mückenplage, so Doreen Walther, Mückenexpertin im Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung in Müncheberg.

Die Expertin bestimmt und kartiert mit ihrem Team Mücken, die von Bürgern eingesendet werden. Alleine 2017 gab es bereits 300 solcher Einsendungen. Die Asiatische Tigermücke war zwar bisher noch nicht dabei, allerdings gab es im vergangenen Jahr bereits 25 Tiere dieser Art, die eingeschickt wurden. Jetzt müsse man abwarten, ob die Populationen, die in Baden-Württemberg und Thüringen entdeckt wurden, die teils sehr kalten Wintermonate überstanden haben.

28 Mückenfamilien sind in Deutschland mittlerweile heimisch. Die drei Arten der Stech- und Kriebelmücken sowie der Gnitzen können sich dabei zu einer echten Plage für den Menschen entwickeln. Allerdings saugen nur die weiblichen Mücken Blut, da sie das darin enthaltene Protein für die Bildung ihrer Eier benötigen. Aktuell sind bei den Stechmücken in Deutschland vor allem diejenigen Tiere unterwegs, die in verschiedenen Kellern überwintert haben.

Aber in den südlichen Ländern, wie Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg, sind auch schon seit März junge, frisch geschlüpfte Tiere unterwegs. Sie haben den Winter als Ei in klassischen Brutstätten, wie Pfützen oder Regentonnen überstanden. Eigentlich schwärmen sie erst ab Mitte April aus.

Kriebelmücken ebenfalls früher aktiv

Die Wissenschaftler gehen zudem davon aus, dass die Kriebelmücken, die vor allem an Flussläufen vorkommen, künftig ebenfalls früher aktiv werden. So gibt es in der Oder ausreichend Larven, so dass es  schnell zu einem massenhaften Auftreten der Tiere kommen könnte, wenn es nicht urplötzlich kalt und regnerisch wird.

Die Kriebelmücken ähneln optisch einer Fliege und sind vor allem dafür bekannt, dass sie unter die Kleidung kriechen und sehr große und stark juckende Wunden hinterlassen. Diese verheilen zudem sehr schlecht. Die Gnitzen machen vor allem Kleingärtnern das Leben schwer, sie sind eigentlich erst ab Mai aktiv, wurden jetzt von Walther jedoch ebenfalls vorfristig in Mückenfallen entdeckt.

Quelle: AFP

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