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Mehrere FIFA-Funktionäre in Zürich festgenommen

Am 27. Mai 2015 gab es auf Anordnung der schweizerischen Staatsanwaltschaften eine Hausdurchsuchung in den Räumen des Weltfußballverbands FIFA am Hauptsitz in Zürich. Im Rahmen dieser Aktion wurden sechs führende Funktionäre des Weltfußballverbands festgenommen. Gegen ein weiteres halbes Dutzend Mitarbeiter der FIFA wurden internationale Haftbefehle erlassen. Die Staatsanwaltschaft Zürich wirft ihnen im Zusammenhang mit der Vergabe der Fußballweltmeisterschaften der Jahre 2018 und 2022 Bestechung vor.

Welche FIFA-Funktionäre wurden bisher verhaftet?

Nach den bisher an die Presse durchgesickerten Informationen wurden unter Anderem folgende FIFA-Funktionäre arrestiert:
• der Präsident des Fußballverbands Costa Rica, Eduardo Li Sánchez
• der ehemalige Präsident des Fußballverbands Conmebol, Eugenio Figueredo
• das ehemalige Exekutivkomitee-Mitglied Jack Warner
• der Präsident der Concacaf, Jeffrey Webb
Die bisher Festgenommenen sollen genau wie die FIFA-Mitglieder, gegen die internationale Haftbefehle erlassen wurden, in die USA ausgeliefert werden. Die aktuellen Aktionen der Staatsanwaltschaft und der Polizei in Zürich wurden auf eine Anfrage vom amerikanischen Justizministerium durchgeführt, wo bereits seit einiger Zeit mit dem Verdacht der Korruption gegen die FIFA ermittelt wird.

Was ist über die Ermittlungen gegen die FIFA bekannt?

Der derzeitige Chef des Weltfußballvereins, Joseph Blatter, gehört nach den bisherigen Erkenntnissen nicht zum Kreis der Beschuldigten. Aber er wird sich als Zeuge zur Verfügung stellen müssen. Die aktuellen Vorwürfe werden durch Enthüllungen gestützt, die von der einstigen Pressesprecherin des Vergabekomitees der FIFA im Rahmen einer für die ARD produzierten Dokumentation erhoben worden waren. Phaedra Almajid hatte dabei angegeben, dass drei FIFA-Funktionäre jeweils 1,5 Millionen dafür angenommen haben, dass sie ihre Stimme für die Vergabe der Fußballweltmeisterschaft 2022 nach Katar abgeben haben. Am Hauptsitz der FIFA wurden im Rahmen der Hausdurchsuchung sowohl papierene als auch elektronische Dokumente sichergestellt. Schweizer Banken müssen den Ermittlern Einsicht in die Bankunterlagen der FIFA gewähren, da neben dem Vorwurf der Bestechlichkeit auch der Verdacht der Geldwäsche im Raum steht.

Quelle: Süddeutsche

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