Dem deutschen Bundeskabinett liegt mittlerweile ein Entwurf zu einem Gesetz vor, in dem geregelt werden soll, unter welchen Bedingungen in der Bundesrepublik Erdgas mit dem Fracking gefördert werden darf. Die wichtigste Voraussetzung für das Fracking soll auch nach dem neuen Gesetzesentwurf der Ausschluss von Gefahren für das Trinkwasser sein. Diese Bedingung muss auch beim Einbringen von Probebohrungen erfüllt werden. Fracking wäre in Deutschland sehr interessant, da es zahlreiche größere Vorkommen von Schiefergas gibt. Schon zu Beginn der 1960er Jahre gab es erste Ansätze, diese Vorkommen auszubeuten. Seit dem Jahr 2011 wurden aufgrund der fehlenden gesetzlichen Regelungen keine Genehmigungen zur Erschließung neuer Vorkommen mehr erteilt.
Was soll beim Fracking nach dem Gesetzesentwurf ausgeschlossen werden?
Die meisten Vorkommen, aus denen Schiefergas mit dem Fracking gewonnen werden könnte, liegen in Deutschland in einer Tiefe zwischen einem und zwei Kilometern. Dort soll nach dem Gesetzesentwurf das Fracking nur in Ausnahmefällen angewendet werden dürfen. Wesentlich einfacher sollen es nach den angedachten Regelungen die Energieunternehmen haben, die Schiefergasvorkommen in Tiefen von mehr als drei Kilometern ausbeuten möchten. Zur Prüfung der Ergebnisse der Testbohrungen soll eine Expertenkommission gebildet werden. Ein grundsätzliches Verbot von Fracking soll in Naturschutzgebieten und im Umfeld von Trinkwassertalsperren Heilquellen gelten.
Warum ist beim Fracking überhaupt Vorsicht geboten?
Die Bezeichnung Fracking steht für „Hydraulic Fracturing“. Das bedeutet, dass durch die Einleitung von Chemikalien künstlich Risse im Gestein erzeugt werden, durch die das Schiefergas entweichen kann. Diese Chemikalien können ins Grundwasser gelangen und von dort aus auch das Trinkwasser der Menschen belasten. Vor allem von den Ablagerungshemmern, Korrosionsschutzmitteln, Kettenbrechern, Bioziden und Tensiden gehen Risiken aus. Sie gelangen mit dem Spülwasser, beim Fracking auch Flowback genannt, wieder an die Erdoberfläche. Außerdem wird in Regionen, in denen Fracking betrieben wird, eine erhöhte Erdbebentätigkeit verzeichnet.
Quelle: n-tv, Süddeutsche
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