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Cold-Water-Challenge endete tödlich

Ein Kegelclub wollte eine Cold-Water-Challenge durchführen. Insgesamt elf Männer setzten sich dazu in Isselburg an einen Biertisch. Ein weiteres Vereinsmitglied wollte die Männer mit Wasser übergießen. Dafür füllte er 2.000 Liter Wasser in die Baggerschaufel eines Radladers. Aus bisher ungeklärten Ursachen kippte der Radlader vornüber, die Baggerschaufel schlug aus sechs Metern Höhe auf den Biertisch ein. Für einen 34-jährigen Familienvater kam jede Hilfe zu spät, er starb sofort. Fünf weitere Männer zwischen 32 und 39 Jahren wurden schwer verletzt ins Krankenhaus eingeliefert.

Bereits Ende Juni war es in Mettingen im Münsterland zu einem Vorfall gekommen. Neun Menschen wurden verletzt als sie sich von einem Traktor ziehen ließen, während sie auf einem mit Wasser gefüllten Muldenkipper saßen.

Wie kam es zu den Cold-Water-Challenges?

Schon seit einigen Monaten finden sich immer mehr Videos der so genannten Cold-Water-Challenges. Sie wurden einst von den Feuerwehren ins Leben gerufen. Es ging darum, möglichst spektakuläre Aktionen auf Video festzuhalten und andere Feuerwehren zu nominieren, um diese Aktionen zu überbieten. Ziel der Aktion war es ursprünglich, Nachwuchskräfte für die Feuerwehren zu finden. Wollte eine Feuerwehr sich nicht der Herausforderung stellen, musste sie die nominierende Wehr zur Grillparty einladen.

Die Feuerwehren holten den Trend, der seinen Ursprung in den USA hatte, vor gut einem Jahr nach Deutschland. Mittlerweile finden sich bei Youtube schon 238.000 Videos zur Thematik und auch die sozialen Netzwerke sind voll davon.

Cold-Water-Challenges greifen auf alle Vereine zu

Ursprünglich also vorwiegend von Feuerwehren ausgeübt, sind die Cold-Water-Challenges mittlerweile auch auf zahlreiche andere Vereine übergegangen. Das Problem dabei: Die Feuerwehrleute können Gefahren gut einschätzen und wissen, was noch vertretbar ist und was nicht. Andere Vereine, wie besagter Kegelclub beispielsweise, haben diese Fachkenntnisse nicht.

Mittlerweile ist auch Ralf Jäger von der SPD, NRWs Innenminister, auf das Spektakel aufmerksam geworden. Er appellierte an den gesunden Menschenverstand und hoffte, dass mit Rücksicht auf die eigene Sicherheit und die Sicherheit Dritter derartige Aktionen künftig unterlassen werden. Die Feuerwehren hätten bereits ein Einsehen gezeigt und sich auf andere Wettkampfmöglichkeiten geeinigt, um sich gegenseitig Geschick und Wissen zu beweisen. Doch verbieten kann man die Cold-Water-Challenges derzeit nicht, da sie als reiner Spaß-Internet-Wettbewerb ins Leben gerufen wurden.

In Isselburg wurde das Video vom tödlichen Unfall jetzt von der Polizei beschlagnahmt und ausgewertet. Die Staatsanwaltschaft Münster gab bereits bekannt, wegen des Verdachts auf fahrlässige Tötung zu ermitteln.

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