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WOT für den Browser spioniert das Nutzerverhalten aus

Die meisten Internetuser meinen, dass sie mit diversen Plugins für den Browser die Sicherheit ihrer Systeme erhöhen können. Doch die Add-ons haben auch erhebliche Risiken, wie IT-Spezialisten des Norddeutschen Rundfunks (NDR) jetzt am Beispiel WOT unter Beweis stellten. Das Add-on verschickt im Hintergrund massenhaft Daten, die sich in viel Fällen sogar einzelnen Nutzern zuordnen lassen. Die WOT-Erweiterung ist weit verbreitet und soll aktuellen Statistiken zufolge auch auf mehreren Millionen Rechnern in Deutschland installiert worden sein. Weltweit gibt es nach Angaben der Anbieter von WOT mehr als hundert Millionen Rechner, welche das Add-on verwenden. Die IT-Spezialisten des NDR empfehlen, die WOT-Erweiterung für den Browser sofort zu deinstallieren.

Worin besteht die Gefahren beim WOT Add-on?

Der finnische Anbieter des WOT Add-ons gibt in seinen AGB zwar an, dass Daten an Dritte weitergegeben werden, doch soll dies nach den dortigen Angaben in „anonymisierter“ Form geschehen. Doch genau das ist nicht der Fall. Die von WOT erstellten Profile enthalten detaillierte Informationen dazu, wann welche Websites besucht wurden. Mit diesen Daten wird eine Nutzerkennung verbunden. Nun konnte von den IT-Spezialisten des NDR bewiesen werden, dass WOT die gesammelten Datensätze verkauft. Doch das ist längst nicht alles. Stichproben zeigten, dass sich die Datensätze in vielen Fällen konkreten Nutzern zuordnen lassen. Sie konnten beispielsweise die Umsatzdaten eines Medienunternehmens sowie die Ermittlungen eines Kriminalisten zuordnen. Das Potential solcher Analysen sollte nicht unterschätzt werden, da sich damit auch Erkrankungen mit konkreten Nutzern in Verbindung bringen lassen.

Was verbirgt sich hinter WOT?

Das Kürzel WOT steht für Web of Trust, was übersetzt Netz des Vertrauens bedeutet. Der 2006 vom Finnen Sami Tolvanen gestartete Dienst gehört schon seit einigen Jahren zu den wichtigsten Bewertungsplattformen für die Vertrauenswürdigkeit von Internetseiten. Er hat den Vorteil, dass er die jeweilige Einstufung schlicht mit einem Ampelsystem signalisiert. Das Add-on ist für alle führenden Browser verfügbar und nutzt die sogenannte Schwarmintelligenz aus. Zu bedenken ist derzeit die Tatsache, dass WOT in diverse andere Add-ons mit eingebunden wurde. Ein Beispiel dafür sind die Alexa Tool, die von vielen Websitebetreibern zur Kontrolle der Ergebnisse der Suchmaschinenoptimierung verwendet werden.

Quelle: NDR

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