Das
Neues Vorwarnsystem für Erdbeben hat erwartungsgemäß funktioniert
Schon seit vielen Jahren wird in Kalifornien an der Entwicklung eines Vorwarnsystems für Erdbeben gearbeitet. Bei den schweren Erschütterungen im Humboldt County hat das System namens „ShakeAlert“ den Bewohner/-innen der Region eine Vorwarnzeit von 10 Sekunden verschafft. Dieser Zeitrahmen ist minimal, aber er reicht aus, um sich beispielsweise unter einen stabilen Tisch oder neben ein massives Möbelstück zu ducken und sich mit einer Decke oder Kissen zu bedecken. Den Beweis tritt der Vergleich der bisher registrierten Sachschäden zur Zahl der durch das Erdbeben getöteten und verletzten Menschen an. Nach der offiziellen Aussage des Chefs des für die Region zuständigen Sheriff-Büros sind infolge des Erdbebens zwei Todesopfer und ein Dutzend verletzte Menschen zu beklagen. Das ist ein durchaus nennenswerter Erfolg des ständig weiterentwickelten Frühwarnsystems. Es kann beispielsweise den Menschen in der dicht besiedelten Region Los Angeles bis zu 50 Sekunden Vorsprung bei einem vom San-Andreas-Graben ausgehenden Erdbeben verschaffen. Wie lang die Vorwarnzeit ist, hängt direkt von der Entfernung des Epizentrums zu der zu warnenden Menschen ab.
Welche Sachschäden hat das Erdbeben im Norden von Kalifornien verursacht?
Die Schäden an Gebäuden und Infrastrukturen sind so immens, dass der kalifornische Gouverneur Gavin Newsom den Notstand für die betroffene Region ausrief. Außerdem ließ er das State Operations Center aktivieren, von dem die Hilfsmaßnahmen samt der Bereitstellung personeller und materieller Ressourcen koordiniert werden. Durch das schwere Erdbeben fiel der Strom in rund 70.000 Haushalten aus. Die Stromausfälle betrafen vor allen Rio Dell und Eureka. Außerdem wurde die zur Autobahn 101 gehörende Fernbridge beschädigt und musste für den Verkehr auf unbestimmte Zeit geschlossen werden. Die lokalen Behörden befürchten außerdem Schäden an der Wasserversorgung der Region. Allein in der rund 3.000 Einwohner/innen zählenden Kommune Rio Dell sind nach Angaben des lokalen Feuerwehrchefs rund 100 Gebäude so beschädigt worden, dass die bisher dort wohnenden Familien in Notquartieren untergebracht werden mussten. Dort wurden auch zwei öffentliche Ausgabestellen für Trinkwasser eingerichtet. Die Sachschäden in der Region fielen umfangreicher aus als beim ähnlich schweren Erdbeben im Jahr 1992. Der Grund dafür ist, dass diesmal das Epizentrum deutlich näher an den bewohnten Gebieten lag.
Quelle: USGS, NOAA Tsunami Warning Center, LA Times
Weitere Meldungen
Vulkan nördlich von Grindavik ausgebrochen
Steht Island in der Region Reykjanes vor einem größeren Vulkanausbruch?
Vulkan Kilauea auf Hawaii ist an einem Krater wieder aktiv