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Wahljahr 2017: Sigmar Gabriel steigt aus, Martin Schulz kommt

Schon seit einiger Zeit kämpft die SPD mit stagnierenden und rückläufigen Umfragewerten. Nun hat Sigmar Gabriel die Konsequenzen gezogen. Er will im Wahlkampf nicht gegen Angela Merkel antreten und trat deshalb völlig überraschend vom Parteivorsitz zurück. Seine Parteigenossen begrüßen den Rücktritt zwar, aber Sigmar Gabriel musste herbe Kritik für die Art der Ankündigung einstecken, weil er seine Entscheidung vor seinem Pressestatement den Parteimitgliedern offenbar nicht mitgeteilt hatte. Damit endet die lange offene Frage, wer für die SPD als Kanzlerkandidat ins Rennen geht. Es ist Martin Schulz, der innen- und parteipolitisch als „unbeschriebenes Blatt“ gilt.

Wie könnte sich der Wechsel an der SPD-Spitze auf die Wahl auswirken?

Die SPD rechnet sich durch ihren neuen Parteivorsitzenden und Kanzlerkandidaten deutlich bessere Chancen bei der bevorstehenden Bundestagswahl aus. Die Gründe dafür brachte Thomas Oppermann, der Vorsitzende der Bundestagsfraktion der SPD, auf den Punkt. Er bescheinigt Martin Schulz, dass er die Menschen mit seinen Statements gut erreichen kann, weil er ihre Sprache spricht. Auch der Sigmar Gabriel ist davon überzeugt, dass Martin Schulz als Kanzlerkandidat deutlich bessere Chancen als er selbst hat. Inzwischen wurde Martin Schulz vom Präsidium der SPD als offizieller Kanzlerkandidat bestätigt. Sigmar Gabriel bleibt der Bundesregierung jedoch erhalten. Er behält seine Aufgaben als Vizekanzler. Am 27. Januar 2017 wechselt sein Zuständigkeitsbereich als Minister von der Wirtschaft zur Außenpolitik.

Wissenswerte Fakten zum neuen SPD-Chef Martin Schulz

Martin Schulz wurde 1955 in einem heute zu Eschweiler gehörenden Ortsteil als Sohn eines Polizeibeamten geboren. Im Elternhaus wurde er mit verschiedenen politischen Orientierungen konfrontiert, da seine Mutter CDU-Mitglied war und sein Vater eine sozialdemokratische Überzeugung aufwies. Schulz absolvierte eine Ausbildung zum Buchhändler und gründete später einen eigenen Verlag. Schon im Alter von 19 Jahren wurde Martin Schulz Mitglied der SPD. Ab 1984 war er im Stadtrat von Würselen. Elf Jahre lang war er als Bürgermeister von Würselen tätig. Im Jahr 1994 erhielt Martin Schulz ein Mandat im Europaparlament, dem er bis heute angehört. Seit 2004 nimmt er dort auch die Aufgaben des Fraktionsvorsitzenden wahr. 2017 will Martin Schulz aus dem Europaparlament ausscheiden und sich stattdessen ausschließlich auf die deutsche Politik fokussieren.

Quelle: n-tv

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