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Vor 200 Jahren wurde der Gründer der Siemens AG geboren

Die Siemens AG mit Sitz in Berlin und München gehört heute zu den wichtigsten deutschen Unternehmen. Der Mischkonzern beschäftigt rund 350.000 Mitarbeiter und erwirtschaftet pro Jahr einen Umsatz von rund 75 Milliarden Euro. Die Geschichte des Konzerns reicht bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts zurück, denn als Ursprungsunternehmen gilt die 1847 gegründete Telegraphen Bau-Anstalt von Siemens & Halske in Berlin. Gründer dieses Unternehmens waren Johann Georg Halske und Ernst Werner Siemens, der 1988 geadelt wurde und seither Ernst Werner von Siemens hieß. Dessen Geburtstag jährt sich am 13. Dezember 2016 zum 200. Mal.

Welche Bedeutung haben die Erfindungen von Siemens?

Die wichtigste Entdeckung des im heutigen Gehrden in Niedersachsen geborenen Erfinders war das dynamoelektrische Prinzip. Dieses stellte er am 17. Januar 1867 in einer Präsentation in der Berliner Akademie der Wissenschaften vor. Damit leitete er eine kleine Revolution in der Erzeugung elektrischer Energie ein, denn ohne die Nutzung dieses Prinzips wäre kein modernes Kraftwerk denkbar, da überall elektrische Generatoren zum Einsatz kommen.

Doch noch weitere Erfindungen von Ernst Werner von Siemens werden bis heute genutzt. Dazu gehört beispielsweise die Beschichtung metallener Objekte mit Gold- und Silberlegierung durch das Anlegen einer Gleichstromspannung. Außerdem entwickelte er ein Verfahren, mit welchem Drähte mit einer nahtlosen Isolierschicht aus Guttapercha ummantelt werden können. Siemens gilt weiterhin als Entdecker des Gegenstromprinzips und der zur Reinigung von Trinkwasser verwendbaren Ozonröhre.

Welche Entwicklung nahm Ernst Werner von Siemens?

Der erfolgreiche Erfinder fiel durch seine überdurchschnittlichen Mathematikfähigkeiten auf, als er 1832 nach dem Hausunterricht durch Privatlehrer an das Katharineum in Lübeck kam. Da seinen Eltern die finanziellen Mittel für ein Studium fehlten, bewarb sich Siemens bei der preußischen Armee, wo er neben Kenntnissen der Ballistik auch Wissen auf den Gebieten der Geometrie, der Chemie, der Physik und der Mathematik an der Artillerie- und Ingenieurschule erwarb. Dort traf er auf Gustav Magnus, der zu einem seiner Förderer wurde.

Die Beteiligung als Sekundant bei einem Duell brachte ihn für fünf Jahre als Gefangenen in die Zitadelle Magdeburg, wo er seine Forschungen fortsetzen konnte. Aus dieser Zeit stammen seine Erfindungen auf dem Fachgebiet der Galvanisierung. Nach seiner Begnadigung ging er zurück zum Militär und wurde dort zum Erfinder ferngezündeter Seeminen. Auch nach der Gründung der Telegraphen Bau-Anstalt blieb er noch zwei weitere Jahre beim Militär. Sein noch junges Unternehmen erhielt bereits ein Jahr nach der Gründung den ersten großen Auftrag. Dabei handelte es sich um die Telegraphenleitung, die Frankfurt mit Berlin verband. 1952 folgten weitere Großprojekte mit den Telegraphenleitungen zwischen Warschau und St. Petersburg sowie zwischen Moskau und St. Petersburg. 1870 ging die ebenfalls unter der Leitung von Siemens gebaute Telegraphenleitung zwischen London und Kalkutta in Betrieb.

Siemens zählt zu ersten Verfechtern einer gerechten und am Gewinn des Betriebs orientierten Entlohnung. Schon in den 1850er Jahren setzte er auf die Motivation der Mitarbeiter durch Erfolgsprämien und Tantiemen für die leitenden Angestellten. Er bezeichnete diese als „Inventurprämie“. Auch die Altersabsicherung seiner Belegschaft lag ihm am Herzen, weshalb er 1872 eine eigene Pensionskasse gründete. Ein Jahr später führte er in seinem Unternehmen eine freiwillige Begrenzung der Wochenarbeitszeit auf 54 Stunden ein, welche um 18 Stunden niedriger als der damals übliche Durchschnitt war. Ab 1871 gehörte Werner von Siemens zu den Befürwortern der Einführung eines gesetzlich verbrieften Patentschutzes. 1885 steuerte er als Förderer das Grundstück für den Bau und die Inbetriebnahme der Physikalisch-Technischen Reichsanstalt bei. Sie ist der Vorläufer der heute in Braunschweig beheimateten Physikalisch-Technischen Bundesanstalt.

Quelle: Wikipedia

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