Alltagsmagazin.de

News und Tipps aus allen Lebensbereichen

Tafelwein, Landwein, Qualitätswein – Welcher Wein ist der richtige?

Welchen Wein soll ich kaufen? Was bedeuten Begriffe, wie Tafelwein oder Landwein genau? Stehen auch Sie vor diesen Fragen? Dann lesen Sie jetzt weiter, wir zeigen Ihnen, wie die gesetzliche Klassifizierung für Weine aussieht.

Gesetzlich vorgeschrieben ist in Deutschland, dass die Qualitätsstufe der Weine auf dem Etikett abzulesen sein muss. Die Qualitätsweine bestimmter Anbaugebiete (Q.b.A.) lassen sich zudem noch weiter unterscheiden in die Auslese, die Spätlese, Kabinett, Beerenauslese oder Eiswein, um nur einige Beispiele zu nennen.

Tafelweine sind einfache Weine

Gemessen an den Qualitätsansprüchen für deutsche Weine sind die Tafelweine die einfachsten Weine. Allerdings werden hierzulande auch nur sehr wenige Trauben zu Tafelweinen verarbeitet. Damit ein deutscher Wein sich als Tafelwein bezeichnen darf, muss er aus Trauben gewonnen werden, die von zugelassenen Rebflächen und Rebsorten kommen.

Zusätzlich wird ein natürlicher Mindestalkoholgehalt vorgeschrieben, der auch als Mostgewicht bezeichnet wird. Dieser liegt generell bei fünf Volumenprozent für die deutschen Weinanbaugebiete, in Baden sogar bei sechs Volumenprozent. Der Tafelwein darf verschnitten werden, vor der Gärung dürfen jedoch weder Zucker, noch konzentrierter Most zugegeben werden. Außerdem soll der Gesamtalkoholgehalt bei mindestens 8,5, höchstens jedoch bei 15 Volumenprozent liegen.

Landweine als „bessere“ Tafelweine

Als Landwein dürfen sich nur Weine bezeichnen, die trocken oder halbtrocken ausgebaut sind. Die Landschaft, aus der die Trauben stammen, muss auf dem Etikett des Weins vermerkt sein. Zusätzlich ist hier der Verschnitt, wie er bei Tafelweinen noch erlaubt ist, verboten. Eine Anreicherung der Landweine mit Zucker ist erlaubt, konzentrierter Most darf hingegen nicht zugegeben werden.

Der Mindestalkoholgehalt, der natürlich vorkommt, ist auch für den Landwein festgeschrieben. Er liegt ein halbes Volumenprozent über den Mindestalkoholgehalten für die vergleichbaren Tafelweine.

Die Qualitätsweine bestimmter Anbaugebiete müssen schärfere Bedingungen erfüllen

Als Qualitätsweine bestimmter Anbaugebiete (Q.b.A.) dürfen sich nur Weine bezeichnen, die aus einem der insgesamt 13 deutschen Weinanbaugebiete stammen, wie etwa dem Saale-Unstrut-Gebiet. Zudem müssen die unteren Grenzwerte beim natürlichen Alkoholgehalt eingehalten werden, diese sind aber nach Rebsorte und Anbaugebiet unterschiedlich festgelegt. Außerdem muss auf dem Etikett eine Prüfnummer zu finden sein, die nach einer behördlichen Prüfung des Weins vergeben wird.

Auch für die Qualitätsweine bestimmter Anbaugebiete gilt, dass sie durch Zucker angereichert werden dürfen. Allerdings dürfen dabei nur maximal 20 bis 28 Gramm zusätzlicher Alkohol entstehen. In Deutschland sind übrigens die meisten produzierten Weine Q.b.A.-Weine.

Die Qualitätsweine mit Prädikat für noch bessere Qualität

Bleibt noch die letzte Gruppe der Qualitätsweine mit Prädikat. Insgesamt stehen sechs verschiedene Prädikate zur Verfügung. Diese sehen je nach Rebsorte und Anbaugebiet des Weins unterschiedliche hohe natürliche Mindestalkoholgehalte vor. Zucker darf den Qualitätsweinen mit Prädikat nicht zugesetzt werden. Die sechs Prädikate sind:

  1. Kabinett
  2. Spätlese
  3. Auslese
  4. Beerenauslese
  5. Trockenbeerenauslese
  6. Eiswein

Unter einem Kabinettwein versteht man einen sehr feinen und leichten Wein, der aus reifen Trauben gewonnen wird. Der Alkoholgehalt ist recht niedrig. Die Spätlese entsteht aus etwas später gelesenen Trauben. Das Ergebnis ist ein reifer und eleganter Wein mit sehr feiner Frucht.

Eine Auslese dagegen entsteht aus vollreifen Trauben. Die noch unreifen Beeren werden bei der Lese komplett aussortiert, so dass ein sehr edler Wein entsteht. Wer sich für die Beerenauslese entscheidet, erhält einen Wein aus überreifen und edelfaulen Beeren, der sehr voll und fruchtig im Geschmack ist.

Trockenbeerenauslesen entstehen ebenfalls aus edelfaulen Beeren, die aber, wie Rosinen, bereits geschrumpft sind. Diese Weine zeichnen sich durch einen sehr süßen, fast an Honig erinnernden Geschmack aus. Bleibt noch der begehrte Eiswein. Er muss das gleiche Mindestmostgewicht wie die Beerenauslese erreichen. Die Trauben werden aber im gefrorenen Zustand gelesen, bei Temperaturen von mindestens minus sieben Grad Celsius. Auch das Keltern der Trauben erfolgt im gefrorenen Zustand.

About Author