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Während Streaming-Plattformen boomen, droht ihnen jetzt ein Problem: Drehbuchautoren fühlen sich unterbezahlt und drohen mit Streiks.

Das wäre dann der erste Arbeitskampf der Branche seit über 15 Jahren und dieser dürfte sofort spürbare Folgen hinterlassen. Sollten die Forderungen nach mehr Lohn nicht gehört werden, drohen Tausende Drehbuchautoren für Filme und Serien damit, ihre Arbeit niederzulegen. Am Montagabend um Mitternacht Ortszeit ist die Frist für eine Einigung zwischen der mächtigen US-Autorengewerkschaft (WGA) und den großen Studios und Plattformen, wie Netflix und Disney, abgelaufen.

Sofortige Auswirkungen des Streiks

Kommt es tatsächlich zum Streik, würden vor allem Late-Night-Shows, wie etwa „The Tonight Show with Jimmy Fallon“ oder „Last Week Tonight with John Oliver“ und „Saturday Night Live“ sofort pausieren müssen. Filme und Serien, die für das laufende Jahr geplant sind, würden nur mit Verspätungen ausgestrahlt werden können.

In Los Angeles erklärte ein Drehbuchautor, dass alle das Gefühl haben, „dass es einen Streik geben wird“. Die aktuell verhandelten Abmachungen mit den Studios legen demnach fest, „wie wir von den Streamingdiensten entschädigt werden“. Dabei gelten die Regelungen nicht nur für den jetzigen Zeitpunkt, sondern ebenso für die Zukunft.

Drehbuchautoren fordern mehr Geld

In Anbetracht des massiven Wachstums der Streamingplattformen verlangen die Drehbuchautoren mehr Gehalt sowie eine höhere Gewinnbeteiligung. Bisher erhalten sie von den Plattformen ein jährliches Fixgehalt. Dieses bleibt auch dann bestehen, wenn sich einzelne Serien, wie „Stranger Things“ oder „Bridgerton“ zu weltweiten Erfolgen entwickeln und Hunderte Millionen Zuschauer in ihren Bann ziehen.

Die Serien bleiben außerdem oft jahrelang auf den Plattformen. Daher fordern die Drehbuchautoren eine Überarbeitung der aktuellen Regeln für ihre Entlohnung. Die Gehälter sind laut Gewerkschaft trotz Inflation gleich geblieben, teilweise sogar gesunken. Daher werde es für die Autoren zunehmend schwieriger, ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Aktuell arbeiten den Angaben zufolge so viele Drehbuchautoren wie nie zuvor an der Gehaltsuntergrenze.

Für kürzere Serien werden zudem immer weniger Menschen eingestellt. Die Studios argumentieren damit, dass sie aufgrund des wirtschaftlichen Drucks ihre Kosten ebenfalls senken müssten. Zuletzt gab es einen Streik der Drehbuchautoren von Ende 2007 bis Anfang 2008. 100 Tage lang legten die Autoren ihre Arbeit nieder. Die Unterhaltungsindustrie in Los Angeles kostete das insgesamt zwei Milliarden US-Dollar, also rund 1,82 Milliarden Euro.

Quelle: AFP

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