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Stadtväter Leipzig verbannen die Autos aus dem Zentrum

Am 26. Februar 2015 wurden die Ergebnisse einer Stadtratssitzung bekannt gegeben, bei der es um das Verkehrsaufkommen der Zukunft im Zentrum von Leipzig ging. Die gesamte Stadt gilt jetzt schon als sehr radfahrerfreundlich. Nun sieht es so aus, als wolle sich die Stadtverwaltung ergänzend den Titel „fußgängerfreundliches Zentrum“ holen, denn in den nächste Jahren soll der motorisierte Individualverkehr zunehmend aus der Innenstadt verbannt werden. Nach den aktuellen Plänen soll der Autoverkehr im Zentrum bis zum Jahr 2025 gerade einmal noch ein knappes Drittel des gesamten Verkehrsaufkommens ausmachen. Als Vorbilder für diesen Plan benannten die Leipziger Stadtväter Bern, Wien und Zürich.

Gewerbetreibende rebellieren gegen die Pläne der Stadtverwaltung

Dass die Autos weitgehend aus der Innenstadt verschwinden sollen, gefällt den Gewerbetreibenden in Leipzig natürlich gar nicht. Ihre Kunden werden immer bequemer und wollen mit dem Auto am liebsten bis direkt vor die Ladentür fahren. Deshalb befürchten die Geschäftsinhaber in der Innenstadt in Leipzig, dass ihnen die Kunden zu den Einkaufszentren „auf der grünen Wiese“ abwandern könnten, und ihnen so die Existenzgrundlage entzogen wird. Der Lieferverkehr zu den Geschäften soll auch nach der Umsetzung der aktuellen Zielvorgaben nicht von Einschränkungen betroffen sein. Allein diese Fahrten dürften das anvisierte Drittel des Autoverkehrs am gesamten Verkehrsaufkommen ausmachen.

Wie will die Stadtverwaltung Leipzig die Umsetzung angehen?

Die Baubürgermeisterin von Leipzig musste sich für ihre derzeitigen Vorschläge als „gouvernantenhafte Erzieherin“ bezeichnen lassen. Dabei hat die Stadtverwaltung gar keine Verbote für Autofahrten in die Stadt im Sinn. Sie hofft auf einen freiwilligen Umstieg der Bürger und Gäste auf andere Verkehrsmittel. Er soll durch eine Aufbesserung der Fußwege und Radwege erreicht werden. Außerdem sollen die Leipziger Verkehrsbetriebe prüfen, ob die Taktzeiten den Straßenbahnen und Buslinien verkürzt werden können. Das dürfte allerdings schwierig werden, da sich die zentralen Haltestellen am Hauptbahnhof und am Richard-Wagner-Platz trotz umfangreicher Modernisierung noch immer als „Flaschenhälse“ erweisen.

Quelle: MDR

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