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Sorgt das begehrte iPad für Hautausschlag?

Das iPad ist des Deutschen liebster Freund – doch kann es auch für gesundheitliche Probleme verantwortlich sein? Das könnte man zumindest annehmen, wenn man den Artikel in der Fachzeitschrift „Pediatrics“ vom gestrigen Montag liest. Darin ging es um einen elfjährigen Jungen, der in einer Klinik in San Diego wegen eines Ausschlags am ganzen Körper behandelt werden musste. Der Junge litt an einer Nickelallergie und der Auslöser für den Ausschlag soll das iPad des Kindes gewesen sein, so die Ärzte. Grund dafür: In den Tests fand man im Gehäuse einen chemischen Bestandteil des Metalls, das als hochallergen gilt. Täglich hatte der Junge das iPad genutzt, wurde es aber in eine Schutzhülle verpackt, so linderten sich seine Beschwerden. Das lässt die Vermutung zu, dass das iPad in diesem Fall für die allergische Reaktion verantwortlich war. Unklar ist aber weiter, ob auch andere Produkte von Apple mit Nickel versetzt sind. Bisher gibt es aus dem Unternehmen keinen Kommentar.

Nickel führt zu unangenehmem Hautausschlag

Wer allergisch auf Nickel reagiert, bekommt davon oft einen Hautausschlag. Der ist zwar nicht lebensbedrohlich, aber doch sehr unangenehm. Entzünden sich die Pickelchen auf der Haut, kann zudem eine Behandlung mit Steroiden oder Antibiotika notwendig werden.

Das Material Nickel wird meist als Legierungsmetall in der Stahlveredelung genutzt. Es dient dazu, den Stahl beständiger gegenüber der Korrosion zu machen und soll gleichzeitig dessen Härte erhöhen. In Spuren ist Nickel übrigens auch in

  • Trinkwasser,
  • Vollkornprodukten und
  • Hülsenfrüchten

enthalten. Die Anteile sind allerdings so gering, dass sie aus allergologischer Sicht keine Rolle spielen, wie Dr. Arno Köllner vom Berufsverband der Deutschen Dermatologen (BVDD) bestätigt. Er erklärt, dass die Befürchtung, dass Nickel sich beim Kochen aus Töpfen lösen könne oder vom Besteck in den Körper gelange und zu allergischen Reaktionen führe, ebenfalls unbegründet sei. Eine „nickelfreie“ Diät sei daher nicht notwendig.

Allergieauslöser Nickel: Oft in Schmuck und Accessoires

Wird Nickel jedoch in Brillengestellen, Reißverschlüssen und Modeschmuck verwendet, so kann der Stoff hier ganz klar Allergien auslösen. Patienten, bei denen eine Nickelallergie festgestellt wurde, sollten gänzlich auf Modeschmuck verzichten. Oft wird ihnen auch von Piercings abgeraten. Gürtelschnallen, BH-Verschlüsse und Jeansknöpfe können ebenfalls Nickel enthalten. Der Hautkontakt mit ihnen ist zu vermeiden. Weißgold- und Goldlegierungen können außerdem mit Nickel versetzt sein und sollten gemieden werden. Vorsicht sollten Patienten mit einer nachgewiesenen Nickelallergie bei Ein- und Zwei-Euro-Münzen walten lassen, da diese ebenso nickelhaltig sind.

Generell gilt, dass die Nickelallergie zu den Kontaktallergien zu zählen ist. Das heißt, dass die allergische Reaktion meist erst durch anhaltenden Hautkontakt mit nickelhaltigen Produkten ausgelöst wird. Anfänglich zeigt sich die Allergie durch gerötete und leicht entzündete Stellen. Auch ein Schuppen der Haut, vermehrter Juckreiz oder ein Brennen können erste Anzeichen für die allergische Reaktion sein. Zusätzlich kann ein Kontaktekzem entstehen. Dieses wird insbesondere an Stellen mit vermehrter Schweißproduktion beobachtet. Die Experten gehen davon aus, dass der Schweiß die Freisetzung von Nickelionen fördert.

Zudem gilt Nickel als das Metall, auf das die meisten Menschen allergisch reagieren. Gut fünf bis zehn Prozent der Weltbevölkerung sollen auf Nickel reagieren. Alleine in Europa sollen rund 65 Millionen Menschen an der Nickelallergie leiden.

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