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Schwedens Zentralbank plant E-Krone

Die Schwedische Zentralbank ist auch historisch gesehen zu den Vorreitern in der Finanzwelt zu zählen. Bereits 1661 hat sie sich entschlossen, als erstes Geldinstitut die Banknote als Zahlungsmittel einzuführen. Heute, mehr als drei Jahrhunderte später, steht man vor einer ähnlichen Revolution. Berichten zufolge könnte Schweden das erste Land sein, in dem das Bargeld abgeschafft wird. Die Zentralbank plant demzufolge, eine Digitalwährung einzuführen. Unklar ist allerdings noch, wie diese konkret aussehen sollte.

E-Krone – was weiß man bisher?

Namentlich will man sich am derzeit offiziellen Zahlungsmittel Schwedens, der Krone, orientieren und eine E-Krone einführen. Schon in den nächsten zwei Jahren soll die endgültige Entscheidung über die Einführung der E-Krone getroffen werden, wie die „Financial Times“ berichtet. Allerdings soll die Digitalwährung Banknoten und Geldmünzen vorerst noch nicht vollständig ersetzen.

Elektronisches Geld bietet die Riksbank, ebenso wie andere Zentralbanken, zwar schon seit geraumer Zeit für Banken an, doch die E-Krone selbst soll sich auch an Privatpersonen richten. Wie Cecilia Skingsley, Vizechefin der Riksbank erklärte, sei aber bisher unklar, wie man diese Digitalwährung gestalten könne und welche Konsequenzen sie langfristig mit sich bringe. So wisse man noch nicht, wie man Zinsen und Kredite digital vergeben könne.

Mit der Planung der Digitalwährung reagiert die Riksbank auf die seit einiger Zeit vorherrschende Konkurrenz durch Bitcoin und Co. Auch sind die Barzahlungen in Schweden schon seit längerem rückläufig. Bereits seit 2009 sind die Zahlungen mit Bargeld um 40 Prozent zurückgegangen, wie die „Financial Times“ berichtet. Gut 80 Prozent aller Zahlungen im Handel laufen bereits heute bargeldlos ab, erklärte auch Bengt Nilervall, der schwedische Handelskammervertreter. Es gibt sogar erste Geschäfte in Schweden, die ihre Kunden um die bargeldlose Zahlung bitten, andere weisen bereits in den Schaufenstern darauf hin, dass sie keine Münzen und Banknoten annehmen.

E-Krone wirft noch viele Fragen auf

Allerdings sind noch zahlreiche Fragen und Probleme zu klären, bevor Schwedens Zentralbank die Digitalwährung tatsächlich einführen kann. So muss geklärt werden, wie sich die E-Krone im Alltag umsetzen lässt, mit einer App, einer wiederaufladbaren Karte oder noch ganz anderen Mitteln? In den nächsten zwei Jahren will die Riksbank diese Fragen klären, so Skingsley, denn „nichts zu tun, sei auch keine Alternative“. Allerdings betonte sie auch, dass Banknoten und Münzen mit Einführung der E-Krone nicht gänzlich abgeschafft werden sollen, es sei denn, die Gesellschaft fordere dies so.

Allerdings hat sich der Rückgang des Bargeldverkehrs in den letzten Jahren bereits positiv bemerkbar gemacht. Die Zahlen von Raubüberfällen und Schwarzgeldgeschäften sowie staatlichen Ausgaben seien deutlich gesunken. Bis zu einer Milliarde Euro konnte sogar durch die schwedische Notenbank bisher eingespart werden, da die Verwaltung von Bargeld nun einmal sehr kostenintensiv ist.

Quelle: Isc

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