Alltagsmagazin.de

News und Tipps aus allen Lebensbereichen

Rentenniveau muss deutlich sinken

Nach neuesten Berechnungen des Bundesarbeitsministeriums muss das Rentenniveau deutlich sinken. In den nächsten drei Jahrzehnten droht künftigen Rentnern demnach ein Absturz des Rentenniveaus um über sechs Prozentpunkte. Das geht aus den am Mittwoch verbreiteten Berechnungen des Bundesarbeitsministeriums hervor. Darin heißt es, dass ein Rentner im Jahr 2045 im Schnitt nur noch 41,6 Prozent des Durchschnittslohnes erhalte. Derzeit liegt das Niveau bei 47,8 Prozent.

Mehrkosten in Millionenhöhe sorgen für Rentensenkungen

Das derzeitige Rentenniveau langfristig zu halten, würde zu Mehrkosten von rund 40 Milliarden Euro pro Jahr führen. Um diese Mehrkosten zu finanzieren, heißt es weiter, müsste der Beitragssatz in der gesetzlichen Rentenversicherung von derzeit 18,7 Prozent des Bruttolohnes auf 26,4 Prozent im Jahr 2045 ansteigen.

In Regierungskreisen heißt es aber dennoch, dass das massive Absenken des Rentenniveaus oder das deutliche Anheben der Beiträge zu einer Verunsicherung der Beitragszahler und Rentner führe. Auch das Vertrauen in die gesetzliche Rente, die einst als „sicher“ bezeichnet wurde, würde sich deutlich abschwächen. Deshalb müsse es beim Rentenniveau eine „Haltelinie“ geben. So ähnlich hatte sich auch Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles bei einer DGB-Veranstaltung kürzlich geäußert.

Rentenkonzept für November geplant

Nahles will noch im November ein Rentenkonzept vorlegen. Dieses sieht verschiedene Bausteine vor, darunter die Stärkung der Betriebsrenten. Darauf hatte sich Nahles bereits am Dienstag mit Finanzminister Wolfgang Schäuble und den übrigen Tarifpartnern geeinigt. In den kommenden zwei Wochen will Nahles einen entsprechenden Gesetzesentwurf dazu vorlegen.

Wie sieht die Rente nach 2030 aus?

Lob für das Bundesarbeitsministerium kam von der Deutschen Rentenversicherung Bund. Sie begrüßte, dass jetzt erstmals Berechnungen vorgelegt wurden, die über das Jahr 2030 hinausgehen. Die Behörde erklärte dazu, dass es „an der Zeit sei“, zu prüfen, „ob neue Leitplanken bei Rentenniveau und Beitragssatz nach 2030 benötigt würden und wie diese aussehen sollten“.

Die aktuellen Regelungen sehen vor, dass das Rentenniveau bis zum Jahr 2030 nicht unter 43 Prozent fallen darf. Der Beitragssatz sollte nicht über 22 Prozent steigen. Die Bundesvereinigung der Arbeitgeber (BDA) erklärte jedoch, dass es auch künftig einen „fairen Ausgleich zwischen Jung und Alt geben“ müsse. Daher sei eine Haltelinie nicht nur beim Rentenniveau, sondern ebenso beim Beitragssatz für die gesetzliche Rente notwendig. Beiträge von 26,4 Prozent, wie sie aus den Berechnungen hervorgehen, seien eine absolute „Überforderung für Beschäftigte und Arbeitgeber“, mahnte die BDA.

Quelle: rts

About Author