In Deutschland herrscht ein gravierender Mangel an Lehrkräften. Er lässt sich aktuell nur über
Wie viele Quereinsteiger/-innen sind in Deutschland als Lehrkräfte tätig?
Der Anteil der Unterrichtenden an allgemeinbildenden Schulen ohne Lehramtsprüfung ist von 5,9 Prozent im Schuljahr 2011/2012 auf 8,6 Prozent im Schuljahr 2021/2022 gestiegen. Das bedeutet, dass zum Ende des letzten abgeschlossenen Schuljahrs deutschlandweit etwa 60.800 Lehrkräfte eine solche Prüfung nicht vorweisen konnten. In den Berufsschulen lag zeitgleich der Anteil der Unterrichtenden ohne Lehramtsprüfung mit 20,8 Prozent deutlich höher. Das bedeutet bei den Quereinsteiger/-innen ein Plus von 8,2 Prozent binnen zehn Jahren. Allerdings zeigt sich ein deutlicher Unterschied zwischen den genannten Schularten. Der Trend zum verstärkten Einsatz von Seiteneinsteiger/-innen begann in den Berufsschulen bereits ab dem Jahr 2012. Die Kurve zeigt bis 2016 einen steilen Anstieg. Danach blieb der Anteil ziemlich gleich. Der Anstieg der Seiteneinsteiger/-innen ohne Lehramtsabschluss verstärkte sich ab dem Jahr 2014 und zeigt eine langsam und kontinuierlich ansteigende Kurve.
Zahl der Lehramtsanwärter/-innen an Universitäten ist zu niedrig
Ein Punkt zeigt, wie kritisch sich die Situation im deutschen Schulsystem in der nächsten Zeit entwickeln könnte. Die Zahl der Studienanfänger/-innen in Lehramtsstudiengängen nahm in jüngster Zeit kontinuierlich ab. Im Jahr 2020 trugen sich rund 54.700 Studierende für ein künftiges Lehramt ein. Im Jahr 2022 lag die Zahl lediglich noch bei 45.400 jungen Menschen. Das entspricht im Zehnjahresvergleich einem Minus von 7,0 Prozent. Auch die Zahl der erfolgreichen Abschlüsse in Lehramtsstudiengängen hat das Niveau vor Beginn der Coronakrise noch nicht wieder erreicht. 2019 wurden rund 30.100 erfolgreiche Prüfungen gezählt. Im Jahr 2022 bestanden lediglich rund 28.700 junge Menschen die Lehramtsprüfungen.
Quelle: Statistisches Bundesamt
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