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Paris: Anschlag auf Polizisten verübt

Am Donnerstagabend hat ein Auto neben einem Mannschaftswagen der Pariser Polizei auf der Prachtstraße Champs-Élysées gehalten und ein ausgestiegener Angreifer eröffnete mit einem Sturmgewehr das Feuer. Es ging gezielt um einen Angriff auf den Mannschaftswagen. Kurz darauf lief der Angreifer auf eine andere Patrouille zu und schoss auch auf diese. Insgesamt erschoss der Angreifer einen Polizisten, der seinen Verletzungen erlag, und verletzte mindestens drei weitere Menschen.

Pariser Angreifer polizeibekannt

Wie die Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf Ermittlerkreise berichtet, sei der Angreifer der Polizei bereits bekannt. Es handele sich um einen 39-jährigen Franzosen, der bereits im Februar 2005 wegen versuchter Tötung an drei Menschen zu fünf Jahren Haft verurteilt wurde.

François Molins, Anti-Terror-Staatsanwalt in Frankreich, erklärte, dass der Täter bekannt und seine Identität „verifiziert“ worden sei. Allerdings müsse man noch klären, ob er mit Komplizen zusammengearbeitet habe oder nicht. Im Laufe des heutigen Freitags soll noch eine Pressekonferenz zum Pariser Anschlag gegeben werden, Fakt ist aber bereits, dass der Angreifer noch am Donnerstagabend nach seiner Tat erschossen wurde.

Vorherige Taten von Attentäter gestanden

Seine vorherigen Taten soll der Angreifer in einem Berufungsprozess gestanden haben. Ursprünglich war er bereits 2003 zu 20 Jahren Haft verurteilt worden. In dem Verfahren ging es laut Polizei um eine Verfolgungsjagd aus dem Jahr 2001, wobei der Mann in einem gestohlenen Fahrzeug und bewaffnet unterwegs gewesen sein soll. Er rammte damals einen Wagen, in dem zwei Brüder saßen, einer von ihnen war Polizeischüler.

Sie verfolgten den Angreifer, der später zu Fuß flüchtete. Als sie ihn einholten und der Angreifer die Armbinde mit der Aufschrift „Polizei“ bei einem Bruder sah, habe er zwei Kugeln auf die Brüder abgeschossen und beide am Oberkörper getroffen. Kurz danach wurde der Mann festgenommen, hatte jedoch nur zwei Tage später einen Polizisten schwer verletzt, der ihn aus seiner Zelle holen wollte. Er hat damals dem Beamten die Waffe entwendet und mehrfach auf ihn geschossen.

War es ein neuer Terrorakt in Paris?

Nach eigenen Angaben geht die Polizei derzeit von einem Anschlag mit terroristischem Hintergrund aus. Der französische Präsident Hollande bekräftigte diese Vermutung in einem Fernsehinterview. Anders sah es ein Sprecher des französischen Innenministeriums, der betonte, dass es  noch zu früh sei, konkrete Aussagen über das Motiv zu treffen. Über die Propaganda-Agentur „Amaq“ hat sich die Terrormiliz „Islamischer Staat“ zu der Tat bekannt, wobei dies noch geprüft werden muss.

Die Behörden hatten den Attentäter bereits als Gefährder eingestuft. Hinzu kommt, dass der Nachrichtensender BFMTV noch am Abend berichtete, der Mann habe auf dem Mitteilungsdienst Telegramm davon geschrieben, Polizisten töten zu wollen.

Die berühmte Champs-Élysées musste natürlich abgesperrt werden, die Metrostationen wurden geschlossen. Noch am Abend besuchten Präsident Hollande, Premier Bernard Cazeneuve und Innenminister Matthias Kekl den Tatort.

Quelle: dpa/AFP

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