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Online-Trickbetrüger werden immer dreister

Dass die Namen bekannter Unternehmen und Universitäten von Trickbetrügern dazu benutzt werden, um über Pishingmails an die Daten der Inhaber der Mailaccounts zu kommen, ist inzwischen hinlänglich bekannt. Inzwischen machen sie nicht einmal mehr Halt vor internationalen Organisationen. Neuestes Opfer der Trickbetrüger sind neben den Mailadressaten die Vereinten Nationen. Wie üblich wird den Empfängern der Fakemails ein Gewinn suggeriert, der angeblich aus einem Charity-Programm stammen soll.

Die Erkennungszeichen der aktuellen Pishingmails

Absender der angeblich von einem Büro der Vereinten Nationen in Rom stammenden Pishingmails ist ein Marco Anderson, der mit der Adresse „finance.gruppo@yahoo.it“ agiert. Allein das gibt bereits einen Hinweis, dass es sich um einen Fake handelt. Die Vereinten Nationen arbeiten mit Mailadressen, die über die Domains „un.org“ bzw. „unric.org“ laufen. Die angeforderten Daten sollen an eine bei AOL gehostete Mailadresse geschickt werden, die mit „un.payoutdesk“ beginnt. Die angebliche Gewinnbenachrichtigung ist in der Pishingmail sowohl in jämmerlichem Deutsch als auch in Englisch hinterlegt. Aus dem schlechten Deutsch ergibt sich wenigstens eine Gelegenheit, einen Moment lang lachen zu können, denn die deutsche Anrede lautet „Liebe Nachricht an den Vermieter“. Das Einzige, was die Empfänger mit dieser Mail tun sollten, ist, sie mit einem Klick in den virtuellen Papierkorb zu befördern.

Warum verwenden Trickbetrüger die Namen von Organisationen?

Gerade der Begriff Vereinte Nationen sorgt bei den meisten Menschen sofort für Vertrauen. Schließlich handelt es sich um eine Organisation, in der 193 Länder der Welt organisiert sind. Der Urheber der Pishingmail agiert angeblich von einem Büro in Rom aus. Die Vereinten Nationen betreiben weltweit an fünfzehn Standorten größere Büros. Dazu gehört auch die italienische Hauptstadt Rom. Dort befinden sich die Fachorganisationen für Ernährung und Landwirtschaft (FAO) und der Internatonale Fonds für landwirtschaftliche Entwicklung (IFAD). Auch für die Koordinierung des Welternährungsprogramms der Vereinten Nationen ist das Büro in Rom zuständig.

Bei der Bekämpfung der Trickbetrüger ist Mitwirkung gefragt

Dass im Internet aktiven Trickbetrügern noch nicht das Handwerk gelegt werden konnte, liegt unter Anderem daran, dass kaum einer der Empfänger der Pishingmails diejenigen informiert, deren Namen und Mailadressen in den betrügerischen Mails missbraucht werden. Schnellere Feedback würden dafür sorgen, dass einerseits nicht so viele Menschen auf die Trickbetrüger im Internet hereinfallen. Andererseits würde eine konsequente Unterbindung dieses betrügerischen Massenmailversands eine Entlastung der Kapazitäten des Internets bewirken. Allein durch den Versand und die Vorbereitung der Pishingmails entsteht unnötiger Datenverkehr im Internet. Viele Hackerangriffe auf Mailserver gehen auf das Konto dieser Trickbetrüger. Dabei besteht das Ziel, so viele gültige Mailadressen wie möglich zu erbeuten. Parallel dazu werden von den Trickbetrügern spezielle Crawler verwendet, mit denen die Inhalte von Websites nach offen publizierten Mailadressen durchforstet werden. Allein schon deshalb ist es sinnvoll, auch im Impressum die Kontaktdaten als Bild und nicht als Klartext zu hinterlegen.

Quelle: Originalmail

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