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Nutzt auch Renault Betrugssoftware?

In der Abgasaffäre kommt ein neuer Player auf den Markt: Renault. Der französische Autokonzern soll bei Dieselfahrzeugen bereits seit über 25 Jahren Strategien nutzen, um bei Abgastests zu betrügen. Das zumindest wirft die französische Behörde für Wettbewerb, Verbraucher und Betrugsbekämpfung (DGCCRF) dem Autobauer vor. In den Vorwürfen heißt es weiter, dass die gesamte Führungsriege bis hin zu Renault-Chef Carlos Ghosn in die Affäre verwickelt sei.

Renault soll Abgastests seit 1990 manipulieren

Die Behörde wirft Renault vor, eine Software erfunden zu haben, mit der man die Ergebnisse der Abgastests fälschen könne. Dabei seien einige dieser Praktiken bereits seit 1990 durchgeführt worden, wie man unter Berufung auf einen Ex-Mitarbeiter von Renault erklärt.

Die Ermittler haben dabei große Unterschiede zwischen den Abgaswerten im Labor und unter Realbedingungen im Straßenverkehr festgestellt. So habe etwa der Renault Captur die Norm für CO2-Emissionen um 377 Prozent überschritten. Durch diese Ergebnisse geht man davon aus, dass eine Software genutzt worden sei, um die Stickoxid-Emissionen so zu drücken, dass sie den Grenzwerten entsprechen.

Renault wehrt sich gegen Vorwürfe

Renault selbst erklärte in diesem Zusammenhang, dass man die Inhalte des Berichts nicht kenne. Zudem habe man nicht gegen europäische oder nationale Zulassungsregeln verstoßen. Generell seien Renaultfahrzeuge nicht mit „Betrugssoftware für die Abgasreinigung“ versehen.

Die Behörde hatte ihre Ergebnisse bereits Ende 2016 an die Staatsanwaltschaft weiter gereicht, nachdem man Renault im Rahmen der VW-Abgasaffäre überprüft hatte. Seit Januar prüfen nun die Ermittlungsrichter den Verdacht der Täuschung durch Renault. Bis klare Erkenntnisse vorliegen, dürfte es aber wohl noch eine Weile dauern.

Quelle: dpa

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