Gerade erst wurde er verliehen, jetzt wird er endgültig abgeschafft: Der Musikpreis Echo. Als Grund dafür stehen die heftigen Antisemitismus-Debatten rund um die Rapper Kollegah und Farid Bang.
Dass solche Musiker für antisemitische Äußerungen in ihren Songs auch noch mit einem Preis geehrt werden, ging vielen Kritikern gegen den Strich. Jetzt hat der Bundesverband der Musikindustrie die Reißleine gezogen und bekannt gegeben, den Echo komplett abzuschaffen. Dennoch soll es auch weiterhin Musikpreise in Deutschland geben.
Musikpreis Echo soll keine Plattform sein
In der Begründung zur Abschaffung des Musikpreises hieß es, dass man keinen Musikpreis verleihen wolle, der als Plattform für Frauenverachtung, Antisemitismus, Gewaltverharmlosung oder Homophobie dient. Genau diesen Ruf habe der Echo nach der jüngsten, heftig umstrittenen Verleihung aber bekommen.
Die Fehler, wie sie im Zuge der diesjährigen Echo-Verleihung gemacht wurden, könne man nicht mehr rückgängig machen. Mit der Abschaffung des Echo wolle man aber zumindest verhindern, dass sich diese Fehler wiederholen.
Viele renommierte Künstler hatten aufgrund der hitzigen Diskussionen auch ihre eigenen Preise zurückgegeben. Zuletzt hat auch die Bertelsmann Music Group (BMG) dem öffentlichen Druck nachgegeben und die Zusammenarbeit mit den beiden Rappern Kollegah und Farid Bang ruhen lassen.
Wie soll der neue deutsche Musikpreis aussehen?
Ein weiterer Grund für die komplette Abschaffung des Musikpreises sei die starke Schädigung der Marke Echo, so der Bundesverband der Musikindustrie. Ein vollständiger Neuanfang sei nach dem Eklat zwingend erforderlich.
Allerdings wolle sich der Vorstand Zeit nehmen, um über diesen Neuanfang zu beraten und Lösungen zu finden, wie man einen neuen Musikpreis in Deutschland etablieren könne. Deshalb soll es erst im Juni einen Workshop für die Entstehung eines neuen Preises geben. Bekannt wurde jedoch schon, dass der Neuanfang auch für den Echo KLASSIK und den Echo JAZZ gelten solle. Beides waren bisher reine Jury-Preise und bei einem Nachfolger des Echo für den Pop-Bereich soll die Jury ersten Angaben zufolge auch wieder stärker in den Vordergrund rücken.
BrittaL ist „Baujahr“ 1983. Sie verfügt über eine kaufmännische Ausbildung und zählt sich zu den echten Tierfreunden. Ihre Interessen sind breit gefächert.
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