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Langsamfahrstellen im Schienenverkehr: Wie ist die aktuelle Lage?

Railway, Eisenbahnschienen

Verspätungen sind bei Eisenbahnverbindungen an der Tagesordnung. In welchem Umfang tragen Langsamfahrstellen durch strukturelle Mängel dazu bei?

Die Entwicklungen bei den Verspätungen bei Zugverbindungen war Gegenstand einer Kleinen Anfrage aus dem (alten) Bundestag, die von der scheidenden Bundesregierung kurz vor der Übergabe der Entlassungsurkunden beantwortet wurde. Die Antwort offenbarte deutliche Unterschiede bei den Trends und der Verteilung der notwendigen Langsamfahrstellen im Eisenbahnnetz der Bundesrepublik Deutschland. Allerdings machen sie nur einen Bruchteil der Ursachen für (zusätzliche) Verspätungen aus. Im Personenfernverkehr lag der Anteil zuletzt bei 0,7 Prozent und beim Personennahverkehr bei 1,2 Prozent.

Wie verteilen sich die Langsamfahrstellen im deutschen Eisenbahnnetz?

Die Statistiken zu den Langsamfahrstellen weisen vor allem deutliche regionale Unterschiede auf. Am stärksten betroffen davon war im Jahresverlauf 2024 die Region Süd. Hier wurde der Spitzenwert mit 140 Langsamfahrstrecken im dritten Quartal des vergangenen Jahres verzeichnet. Danach folgte die Region Südost, wo zeitgleich 53 Langsamfahrstellen beachtet werden mussten. Den niedrigsten Durchschnitt über das gesamte vergangene Jahr hinweg wies die Region Ost auf. Den besten Wert lieferte dort das vierte Quartal 2024 mit gerade einmal einer Langsamfahrstrecke. Zusammen mit der Region Nord waren das die einzigen Bereiche, in denen sich im gesamten Jahr 2024 niedrigere Zahlen bei den Hemmnissen für die Geschwindigkeit der Eisenbahnverbindungen zeigten. In den anderen Regionen war eine tendenzielle Steigerung zu verzeichnen.

Was sind die häufigsten Ursachen für Langsamfahrstellen?

Aufgrund bereits laufender Investitionen in die Sanierung und Verbesserung des Schienennetzes der Bundesrepublik Deutschland gehören Baustellen zu den häufigsten Ursachen für Verspätungen im Personennahverkehr und Personenfernverkehr. Der Grund ist, dass dafür häufig Strecken komplett gesperrt und Umleitungen eingerichtet werden müssen. Hinzu kommen Geschwindigkeitsbegrenzungen, die technischen Mängeln geschuldet sind. In der am meisten von Langsamfahrstellen betroffenen Region Süd schwankte die Anzahl der Gleislagefehler als Ursache zwischen 26 (viertes Quartal 2024) und 55 (drittes Quartal 2024). Hinzu kamen Schienenfehler, bei denen die Anzahl im Jahresverlauf zwischen 7 und 19 Streckenabschnitten schwankte. Weitere Ursachen für Langsamfahrstrecken waren Schwellenfehler, die in der Region Süd ebenfalls eine überdurchschnittlich hohe Anzahl ausmachten. Die Anzahl der durch technische Mängel bedingten Langsamfahrstellen soll durch umfangreiche (zu einem großen Teil über neue Schulden finanzierte) Investitionen in die Verkehrsinfrastrukturen zeitnah drastisch reduziert werden.

Quelle: Deutscher Bundestag Drucksache 20/15111

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