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Künstliche Baustellen für mehr Verkehrssicherheit?

3.280 Verkehrstote zählte man alleine im vergangenen Jahr. Ein Großteil der Todesfälle lässt sich auf eine „nicht angepasste Geschwindigkeit“ der Autofahrer, also das Rasen zurückführen. Gleichzeitig sind mehr als 12.000 Kilometer auf deutschen Autobahnen mit Baustellen versehen. Das sorgt für Unmut bei den Autofahrern aber auch für weniger Verkehrsunfälle durch die Geschwindigkeitsbeschränkungen.

Rasen auf deutschen Autobahnen an der Tagesordnung

Dabei versuchen Bund, Länder und Kommunen, mit vielfältigen Mitteln, das Rasen zu unterbinden und somit auch die Gefahr durch Raser zu reduzieren. Da werden zahllose Plakate an den Autobahnen aufgestellt, es gibt Geschwindigkeitsbegrenzungen und Radarfallen. Dennoch gelten auf mehr als der Hälfte der deutschen Autobahnen (60 Prozent) keine Geschwindigkeitsbegrenzungen. Demnach sind Fahrer mit Tempo 200 und mehr nicht nur an der Tagesordnung, sondern sogar erlaubt.

Durch dieses Rasen auf den Autobahnen steigen allerdings auch die Unfallzahlen. Wie der WDR jetzt berichtete, hat die Kölner Bezirksregierung deshalb neue Ideen gesammelt, um die Verkehrssicherheit zu erhöhen. Eine davon ist die Einrichtung künstlicher Baustellen. Damit will man Autofahrer zur Drosselung des Tempos und zum vorsichtigeren Fahren zwingen. Die Idee kommt daher, dass die Unfallzahlen an echten Baustellen offenbar zurückgehen.

Erste Fake-Baustelle eingerichtet

Eine erste Fake-Baustelle hat man bereits auf der A1 am Unfallschwerpunkt Burscheid eingerichtet. Das Tempolimit liegt bei 80 Stundenkilometer, die Spurbegrenzung und die gelben Linien sind ebenfalls vorhanden. Seitdem diese Fake-Baustelle eingerichtet wurde, hat sich an dieser Stelle kein schwerer Unfall mehr zugetragen. Zuvor hatte man klassische Geschwindigkeitsbegrenzungen eingeführt, die allerdings nicht für mehr Sicherheit gesorgt hatten.  Daraus resultiert auch die Erkenntnis, dass nur echte Hindernisse die Raser ausbremsen können.

Bis Ende des Jahres plant die Kölner Bezirksregierung nach Angaben des Westdeutschen Rundfunks demnach eine weitere Baustelle dieser Art. Sollte diese ebenfalls zu weniger Unfallzahlen führen, will man die Fahrbahnen auch ohne Baustelle verengen und das Tempolimit auf 80 km/h herabsetzen.

Quelle: awi

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