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Kommen die Pocken zurück?

Seit 1980 gelten die Pocken als ausgerottet. Der letzte Fall einer Infektion wurde 1977 in Somalia von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) festgestellt. Danach erfolgte ein intensives Impf- und Gesundheitsprogramm, so dass 1980 offiziell erklärt wurde, die Pocken seien ausgerottet. Pockenviren gibt es seither nur  noch an zwei streng bewachten Standorten, in Atlanta und Nowosibirsk – dachte man. Denn jetzt hat die FDA (Food and Drug Administration), die US-Arzneimittelbehörde, beim Aufräumen einer Abstellkammer insgesamt sechs versiegelte Fläschchen mit gefriergetrockneten Pockenviren gefunden.

Pockenviren sollen untersucht werden

Die US-Seuchenbehörde CDC (Centers for Disease Control and Prevention) teilte am Dienstag mit, dass die versiegelten Glasfläschchen auf dem Campus des National Instituts of Health (NIH) im Bundesstaat Maryland aufgetaucht seien. Die Seuchenbehörde untersuchte die Fläschchen und stellte fest, dass es sich tatsächlich um Pockenviren handelt.

Das Labor, zu dem die betroffene Abstellkammer gehört, wurde bereits im Jahre 1972 der FDA unterstellt. Das Inventar des Labors sollte nun vom NIH-Campus in Bethesda auf den Hauptcampus der FDA gebracht werden. Ermittler müssen nun überprüfen, wie die Pockenviren, die vermutlich noch aus den 1950er Jahren stammen, in die Abstellkammer gelangten.

Die CDC gab an, dass man die Proben sofort sichergestellt und sie im Hochsicherheitstrakt in Atlanta untersucht habe. Nun stehen nur noch die Untersuchungen aus, die zeigen, ob die Viren in Zellkulturen weiter wachsen können. Sofort im Anschluss sollen die Proben vernichtet werden.

Gefahren durch vergessene Pockenviren

Die Menschheit ist erschüttert, die US-Geheimdienste und auch die internationale Politik warnen immer wieder vor solchen vergessenen Viren. Geraten sie in falsche Hände, könnten sie von Terroristen für größere Anschläge genutzt werden. Gerade bei Pockenviren ist das sehr gefährlich.

Betroffene leiden dann nicht nur unter Pusteln am gesamten Körper, die mit einer übelriechenden und eitrigen Flüssigkeit gefüllt sind. Die Erkrankung kann auch zu Hirnschäden und Lähmungen sowie zur Erblindung führen. Unbehandelt verläuft die Krankheit, die als hochansteckend gilt, in jedem dritten Fall tödlich. Bis heute gibt es keine Behandlungsmöglichkeiten bei Pocken, lediglich eine Impfung kann schützen. Die haben aber die wenigsten, da die Erkrankung ja seit mehr als drei Jahrzehnten als ausgerottet gilt.

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