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Keine Fördermengen-Deckelung für Rohöl

Die Preise für Rohöl befinden sich auf einem historisch niedrigen Stand. Seit Wochen diskutieren die Ölförderer bereits, wie man dem Ölpreisverfall begegnen könnte. Eine Einigung hatte man sich vom Doha-Treffen erhofft, das mit Spannung erwartet wurde. Doch die gewünschte Deckelung der Ölförderung konnte nicht beschlossen werden. Damit bleibt das Überangebot bestehen und Autofahrer dürfen sich weiterhin über günstige Preise freuen.

Eigentlich wollten sich die Vertreter von über einem Dutzend Ölförderländer am Sonntag im Golfemirat Katar auf eine Deckelung der Ölproduktion einigen, um den Preisverfall aufzuhalten. Aber obwohl Russland, Saudi-Arabien und viele andere klassische Ölförderer nach Doha anreisten, eine Einigung konnte bis zum Sonntagabend nicht getroffen werden.

Iran sagt Doha-Treffen ab

Der Iran hat seine Teilnahme am Treffen in Doha gleich ganz abgesagt. Auch die mögliche Deckelung der Ölproduktion befürworte der Iran nicht. Man hätte nicht vor, bei den Plänen von Russland und Saudi-Arabien mitzumachen, hieß es vorab aus Teheran. Deshalb sei es auch nicht nötig, einen Vertreter des eigenen Landes nach Doha zu schicken, so Bidschan Namdar Sanganeh, iranischer Ölminister, am Sonntag.

Weiter erklärte der Minister der Nachrichtenagentur Shana zufolge, dass man die Produktion auf insgesamt vier Millionen Barrel pro Tag ausweiten werde. Damit gelange man auf den Level, den man vor den im Januar aufgehobenen Sanktionen erreicht habe.

Saudi-Arabien schuld an fehlender Einigung?

Wie aus Angaben der Nachrichtenagentur Reuters hervorgeht, die sich auf einzelne Teilnehmer des Doha-Treffens beziehen, soll vor allem Saudi-Arabien dazu beigetragen haben, dass man sich nicht auf eine Deckelung der Ölproduktion einigen konnte. Saudi-Arabien habe die Bedingung für die Ölproduktions-Deckelung aufgestellt, dass alle 13 OPEC-Staaten ihre aktuellen Produktionsmengen einfrieren müssten, also auch der Iran, der sich ja geweigert hatte.

Allerdings könnten die Diskussionen rund um die Deckelung der Ölproduktion schon im Juni 2016 wieder aufkommen. Wichtig wäre eine solche Deckelung, um den massiven Ölpreisverfall, der von Mitte 2014 bis Ende 2015 bei 70 Prozent lag, einzudämmen.

Wie kam es zum Überangebot an Rohöl?

Für den massiven Ölpreisverfall ist ein Überangebot an Rohöl verantwortlich. Durch die von vielen US-Firmen eingesetzte Fördertechnik des Frackings kam es zu einem erhöhten Konkurrenzdruck. Bis dato führende Ölförderer, wie etwa Saudi-Arabien, haben also ihre Fördermengen erhöht, um ihre Marktanteile halten zu können. Während die Verbraucher sich durch das Überangebot über niedrigere Preise für Heizöl und beim Tanken freuen konnten, riss der Ölpreisverfall riesige Löcher in die Haushaltskassen der ölfördernden Länder.

Quelle: dpa, Reuters

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