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Kaufinteressenten für Beate Uhse

Gleich mehrere Kaufinteressenten haben sich beim insolventen Sexartikel-Versand Beate Uhse gemeldet. Gleichzeitig will das Unternehmen aber versuchen, sich selbst zu sanieren. Wie es mit dem bekannten Erotikshop weiter geht, bleibt also unklar.

Fakt ist, dass Beate Uhse seit zwei Monaten insolvent ist. Insgesamt sieben potenzielle Käufer haben Interesse an dem Erotik-Versender bekundet. In einer zweiten Phase des Verkaufsprozesses sollen sie Einblick in die Unternehmensdaten erhalten, wie das Unternehmen am Dienstag in Flensburg mitteilte. Außerdem würden die Käufer intensive Verkaufsgespräche mit dem noch amtierenden Management von Beate Uhse führen.

Verkauf soll bis April über die Bühne gehen

Wie Justus von Buchwaldt von der Kanzlei BBL Bernsau Brockdorff , der als Generalbevollmächtigter den Verkaufsprozess leitet, erklärt, soll der Verkaufsprozess von Beate Uhse bereits im abgeschlossen werden. Allerdings gibt von Buchwaldt auch an, dass es denkbar sei, dass Beate Uhse nach einer grundlegenden Sanierung per Insolvenzplan weitergeführt wird. Im aktuellen Prozess verfolge man diese Lösung parallel zu den Verkaufsgesprächen weiter.

Der Wert des Unternehmens liegt im Wesentlichen in dem hohen Bekanntheitsgrad der Marke Beate Uhse. Diesen könnte ein potenzieller Käufer weiter nutzen. Bereits hatte Beate Uhse nach einer langen Zeit des Niedergangs Insolvenz in Eigenverwaltung angemeldet.

Die Entwicklung von Beate Uhse

Bereits . Als jedoch das Internet aufkam, begann der Niedergang des ehemals größten Erotik-Konzerns Europas. Sexfilme konnten fast überall kostenfrei heruntergeladen werden.

Man versuchte daraufhin, aus der Schmuddelecke zu gelangen, hat die Geschäfte umgebaut und nicht mehr auf dunkle Videokabinen gesetzt. Gleichzeitig bemühte man sich, Frauen als Kunden zu gewinnen, sowohl in den Geschäften vor Ort, als auch im Versandhandel. Gerade in letzterem stand der Beate Uhse Konzern jedoch von jeher in starker Konkurrenz zu anderen Erotik-Versendern, darunter große Namen, wie Amorelie, eis.de oder Orion.

Seit Januar nun ist bekannt, dass man bei Beate Uhse auch einen Verkauf in Betracht ziehe. Vor allem aufgrund der Management-Fehler verkleinerte sich das Unternehmen über viele Jahre hinweg immer weiter und schrieb zunehmend Verluste. Wenn einer der potenziellen Käufer Beate Uhse erwirbt, gehen allerdings die Aktionäre aller Voraussicht nach leer aus. In einem solchen Fall wird aus der Insolvenz heraus nicht das gesamte Unternehmen, sondern lediglich das operative Geschäft verkauft.

In Spitzenzeiten hat Beate Uhse 800 Mitarbeiter beschäftigt, heute sind es noch 345. Der Konzern ist in sieben Ländern tätig und schon für das letzte Jahr hat der Vorstand lediglich Erlöse von weit unter 100 Millionen Euro geplant. Wenige Jahre zuvor lagen die Zahlen noch bei über 200 Millionen Euro. 1999 ging Beate Uhse an die Börse. Kurz darauf erreichte die Aktie einen Rekordwert von 25,39 Euro, vor über vier Jahren wurde sie zuletzt über einem Euro gehandelt.

Quelle: dpa

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