Das Resultat der
Prognosen zu Corona-Auswirkungen weisen Unterschiede nach Branchen auf
Die Vertreter des verarbeitenden Gewerbes zeigten sich bei der Juli-Umfrage am optimistischsten. Sie gehen durchschnittlich davon aus, dass es noch 7,8 Monate von Corona bedingte Einschränkungen des öffentlichen Lebens geben wird. Auch der Bausektor liegt mit der Annahme von 8,2 Monaten Einschränkungen knapp unter dem Gesamtdurchschnitt. Am pessimistischsten erwiesen sich die Dienstleister. Sie rechnen noch über einen Zeitraum von 8,9 Monaten im öffentlichen Leben mit Einschränkungen zur Bekämpfung der Ausbreitung von COVID-19.
Aber auch innerhalb der einzelnen Branchen zeigen sich deutliche Unterschiede. Erbringer von Dienstleistungen im Unterhaltungs- und Erholungsbereich sowie im sportlichen Bereich befürchten, dass sie noch rund 13 Monate mit Einschränkungen leben müssen. Versicherungen, Markforscher und Anbieter von Schifffahrtsdienstleistungen sind mit einem Schnitt von 9,1 bis 9,2 Monaten deutlich optimistischer. Künstler und Gastronomen haben erhebliche Zukunftsängste. Sie gehen davon aus, dass ihre Einnahmen noch rund 11 Monate von Einschränkungen des öffentlichen Lebens geschmälert werden.
Wer hofft auf die schnellste Normalisierung der Lage?
Am besten sehen beim verarbeitenden Gewerbe die Getränkehersteller die Zukunft. Sie hoffen darauf, dass die Einschränkungen des öffentlichen Lebens durch die Maßnahmen zur Bekämpfung des Coronavirus in 6,6 Monaten der Vergangenheit angehören. Fast ebenso optimistisch sind mit einer Prognose von 6,8 Monaten die Vertreter der pharmazeutischen Unternehmen. Mit großer Sorge ist der Blick auf die Zukunft bei den Herstellern von Schuhen und Lederwaren verbunden. Sie nehmen eine Normalisierung durchschnittlich in 11,2 Monaten an. Nicht ganz so mies sind die Einschätzungen bei den Textil- und Bekleidungsherstellern. Sie gehen davon aus, dass die letzten Einschränkungen des öffentlichen Lebens in 9 bis 9,3 Monaten aufgehoben werden können. Im Mittelfeld platzieren sich beispielsweise die Automobilhersteller (8,0 Monate), der Maschinenbau (7,9 Monate) sowie die Hersteller von Waren aus Kunststoffen (7,8 Monate).
Coronakrise ist Katalysator für die Digitalisierung
Das ging aus den Resultaten einer weiteren Umfrage des ifo Instituts hervor. Danach stieg der Anteil der Mitarbeiter im Homeoffice bei rund 800 befragten Firmen von 39 Prozent vor der Coronakrise auf 61 Prozent im Juli 2020. Die Auswirkungen auf den Arbeitsalltag sind deutlich. Rund 59 Prozent der Firmen haben in den letzten Monaten weniger Vor-Ort-Meetings und 61 Prozent der befragten Unternehmen weniger Dienstreisen durchgeführt. In 36 Prozent der Firmen stieg der Anteil der Wahrnehmung von Führungsaufgaben aus der Distanz und 64 Prozent der Firmen nutzten erheblich mehr Videokonferenzen als noch zu Jahresbeginn. Sie sind sich sicher, dass diese Veränderungen keine temporäre Natur haben.
Quelle: ifo Institut
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