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Heißer Sommer 2018 macht Kartoffeln teurer

Inzwischen wundern sich viele Kunden darüber, dass die an den Supermarktkassen genannten Preise immer höher werden. Auch die Kartoffeln bleiben davon nicht verschont. Dort sind Preiserhöhungen von 50 Prozent und mehr zu beobachten.

Die extreme Trockenheit des Sommers 2018 hatte massive Ernteausfälle in Deutschland zur Folge. Dass es zu Preiserhöhungen kommen würde, war schon im August klar. Wie umfangreich die Erhöhung der Lebensmittelpreise werden, zeigt sich erst nach und nach. Aktuell sind die Kartoffelpreise davon stark betroffen.

Wie entwickeln sich die Kartoffelpreise aktuell?

Im Spätherbst 2017 verlangten die Discounter im Durchschnitt noch 55 Cent pro Kilogramm Kartoffeln. Ein Blick auf die aktuellen Kartoffelpreise zeigt, dass mittlerweile pro Kilogramm durchschnittlich 84 Cent in den kleineren Packungen verlangt werden. Das entspricht einem Preisanstieg um mehr als 50 Prozent. Problematisch ist das vor allem für die Landwirte, welche ihre Kartoffeln zu einem Festpreis schon lange vor der Ernte verkauft haben.

Der Grund sind die massiven Ausfälle bei der Kartoffelernte. 2018 fehlen im Vergleich zum Vorjahr allein in Deutschland zwischen 1,5 und zwei Millionen Tonnen. Leere Kartoffelboxen in den Supermärkten müssen die Kunden trotzdem nicht befürchten. Einerseits wurden die Kartoffelexporte kräftig heruntergefahren. Andererseits hatten viele Bauern zu Beginn der Erntezeit 2018 noch erhebliche Reste der Vorjahresernte in den Mieten liegen. Hinzu kommt, dass es in anderen Regionen der Welt nach einer guten Ernte bei den Frühkartoffeln im Jahr 2019 aussieht. So können eventuell entstehende Defizite durch umfangreichere Importe geschlossen werden.

Verbraucher müssen sich auf optische Mängel einstellen

Dieser Hinweis kam vom Informationsdient für den Agrarmarkt mit Sitz in Bonn. Der dort tätige Analyst Christoph Hambloch gab in einem Statement an, dass verstärkt mit Kartoffeln mit sogenannten Schorfpusteln und Flecken in den Regalen der Supermärkte gerechnet werden muss. Sie haben keinen Einfluss auf die Qualität und die Verzehrbarkeit, sondern stellen lediglich optische Makel dar. In Jahren mit einer normalen Ernte werden sie aussortiert und beispielsweise als Schweinefutter verwendet. 2018 ist das nicht möglich, um eine durchgängige Versorgung der Verbraucher zu sichern.

Die Preissteigerungen sind nicht nur bei den Kartoffeln zu beobachten. Auch die Preise für Backwaren sind als eine Folge der dürrebedingten Ernteausfälle bereits erheblich gestiegen. Der Sommer 2018 hat außerdem die Befürchtungen bestätigt, die im Fachmagazin „Nature Plants“ bereits im Oktober geäußert wurden. Sie gaben an, dass die Konsequenzen des Klimawandels mittelfristig auch die Bierpreise aufgrund der Verteuerung von Hopfen kräftig steigen werden.

Quelle: dpa

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