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Hans Roslings Test zur allgemeinen Lage in der Welt

Zum Allgemeinwissen gehört es auch, sich damit auszukennen, wie die Entwicklungen in der gesamten Welt voranschreiten. Doch genau an dieser Stelle gibt es erhebliche Wissenslücken, wie Hans Rosling gemeinsam mit Gapminder, einer Stiftung mit Sitz in Stockholm, mit den neuen Ergebnissen des so genannten Ignoranz-Tests beweisen konnte. Dieser Test wurde von der Zeitschrift „Spiegel“ in einer Umfrage an mehr als tausend Probanden durchgeführt. Dabei kamen die Auftraggeber zu einem ähnlichen Ergebnis wie Hans Rosling und Gapminder.

Wo finden sich die Wissenslücken ganz konkret?

Bei den befragten Engländern und Schweden kannte beispielsweise nur jeder Fünfte die korrekte Antwort auf die Frage nach der durchschnittlichen Lebenserwartung auf der gesamten Welt. Über die Hälfte der Probanden setzte ihr Kreuzchen bei 60 Jahren, obwohl die Lebenserwartung heute bei 70 Jahren liegt. Auch die Deutschen haben gravierende Wissenslücken. Hier gaben nur drei von zehn Probanden die korrekte Antwort auf die Frage nach der Alphabetisierungsrate, die inzwischen weltweit bei rund 80 Prozent liegt. Rund die Hälfte der befragten Schweden und Amerikaner nahmen an, dass sich die Anzahl der Menschen, die extreme Armut erdulden müssen, in den letzten Jahren verdoppelt hat. Dabei ist genau das Gegenteil der Fall. Die Zahl der Menschen mit einem Einkommen unterhalb der Armutsgrenze hat sich in den letzten drei Jahrzehnten halbiert.

Hans Rosling und sein Vergleich mit der Trefferquote bei Affen

Der Initiator des Ignoranz-Tests ist schockiert über das Ergebnis. In einem Interview mit dem „Spiegel“ machte er einen vergleich mit der Trefferquote, die sich erzielen ließe, würde man Affen diesem Test unterziehen. Sie würden mangels Wissen nach dem Zufallsprinzip entscheiden, was eine wahrscheinliche Trefferquote von 33 Prozent bedeutet. Menschen, die gezielt Wissen erwerben können, haben nach den bisherigen Ergebnissen des Ignoranz-Tests eine deutlich niedrigere Trefferquote. Allgemein beobachteten Gapminder und Hans Rosling die Tendenz, dass die Lage in der Welt deutlich schlechter eingeschätzt wird, als es tatsächlich der Fall ist. Rosling fand sehr harte Worte in seinem Fazit. Er nannte das in den Industrienationen fehlende Wissen über die bisher erzielten Ergebnisse in den Entwicklungsländern der Welt eine gefährliche Kombination aus Arroganz und Ignoranz. Die Menschen dort bezweifeln die Möglichkeit positiver Entwicklungen, obwohl sich in der Realität beweisen lässt, dass die bisher ergriffenen Maßnahmen gute Ergebnisse gebracht haben.

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